Neues Video: Islamischer Staat ertränkt irakische Gefangene in Unterwasser-Käfig

23. Juni 2015
Neues Video: Islamischer Staat ertränkt irakische Gefangene in Unterwasser-Käfig
International
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Foto: Symbolbild

Bagdad/Mossul. Die Islamisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hat erneut ein Video veröffentlicht, das die Tötung von Gefangenen zeigt. In dem Film ist zu sehen, wie fünf Gefangene in der vom IS besetzten nordirakischen Stadt Mossul ertränkt werden – dabei kommen auch Unterwasser-Kameras zum Einsatz.

Wie mehrere britische Medien unter Berufung auf das siebenminütige Video berichten (UPDATE: Inzwischen ist der Film auch frei im Netz zu sehen, ZUERST! zeigt ihn hier zu Dokumentationszwecken), ist darin zu sehen, wie fünf Gefangene, denen „Spionage“ vorgeworfen wird, in einem Stahlkäfig langsam in einen Pool hinabgelassen werden. Ausschnitte zeigen, wie der Käfig immer tiefer ins Wasser gelassen wird, bis die panisch reagierenden Gefangenen schließlich keine Chance mehr haben, zu atmen. Ab diesem Zeitpunkt wird das Geschehen von hochauflösenden Unterwasser-Kameras dokumentiert. Zu sehen ist der Todeskampf der Männer, die schließlich bewußtlos werden und ertrinken. Am Ende des Films ist zu sehen, wie der Käfig mit den Ertränkten wieder aus dem Pool gezogen wird. Weitere Szenen in dem Video zeigen, wie IS-Kämpfer ein mit Gefangenen voll besetztes Auto mit einer Panzerfaust zur Explosion bringen sowie die Hinrichtung mehrerer Männer mittels mit Sprengstoff befüllter Halsbänder.

Hintergrund: Seit 2011 kämpfen Armee und Rebellen um die Vorherrschaft im Mittelmeerland Syrien. Ende 2013 wurde die Zahl der Rebellen auf etwa 100.000 geschätzt, rund die Hälfte davon gehörte zum selben Zeitpunkt sunnitischen Islamisten-Milizen wie der Jabhat al-Nusra oder dem auch grenzübergreifend im Irak aktiven Islamischen Staat (IS, vormals Islamischer Staat im Irak und Syrien, ISIS) an. Seit September 2014 wird allein für den IS von 31.500 bis 50.000 Kämpfern ausgegangen, rund 15.000 davon stammen nach Berechnungen der UN vom Herbst 2014 aus dem Ausland. Die EU schätzte Anfang 2015, daß bis zu 6.000 Personen aus EU-Staaten ausgereist sind, während die spanische Polizei zeitgleich von mindestens 30.000 Ausreisen aus der EU ausging. Finanzielle Unterstützung bekommen die Islamisten vornehmlich aus Saudi-Arabien, das als Verbündeter der USA an einer Schwächung des Iran interessiert ist, welcher wiederum auf der Seite Syriens und des Irak steht und finanzielle und militärische Unterstützung gewährt. Aus Deutschland sind mindestens 700 Kämpfer – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien und in den Irak ausgereist. Mindestens 85 von ihnen sind in Gefechten von der syrischen und irakischen Armee, der jeweiligen Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden, rivalisierenden islamistischen Gruppierungen oder bei Luftschlägen der internationalen Anti-IS-Koalition getötet worden. Der bekannteste davon war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Inzwischen agieren die Ausgereisten in dem Krisengebiet nicht mehr nur als Kämpfer, sondern auch als Selbstmordattentäter: In mindestens dreizehn Fällen sprengten sich aus Deutschland ausgereiste Islamisten in die Luft. Es wird befürchtet, daß in den Konflikten weiter radikalisierte Kämpfer nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)

2 Kommentare

  1. Wegschauen sagt:

    Die grausame Hinrichtungsmethode Ertränken war eine der bevorzugten Tötungsmethoden im Armenier-Genozid 1915 und 1916.

    Etwas, was bis heute von den Türken noch nicht geschichtlich aufgearbeitet wurde – was die Bundesregierung aber offenbar anders als die eigene Genozid-Schuld – überhaupt nicht zu stören scheint.

  2. […] Wie berichtet, hat die Islamisten-Miliz Islamischer Staat (IS) ein neues Video veröffentlicht, in dem die Tötung […]

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