UN-Bericht: Rund 15.000 ausländische Kämpfer im „Islamischen Staat“ aktiv

31. Oktober 2014
UN-Bericht: Rund 15.000 ausländische Kämpfer im „Islamischen Staat“ aktiv
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus/Bagdad. In den Reihen der Islamisten-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) kämpfen nach UN-Angaben bis zu 15.000 Personen, die selbst nicht aus Syrien oder dem Irak stammen.

Wie die britische Zeitung „The Guardian“ unter Berufung auf einen Bericht des UN-Sicherheitsrates schreibt, seien nahezu 15.000 Personen aus insgesamt mindestens 80 Ländern nach Syrien und in den Irak gereist, um für den IS zu kämpfen. Darunter seien neben Personen aus dem arabischen Raum und Europa auch Islamisten aus Chile oder von den Malediven.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehörte einer britischen Studie zufolge Ende 2013 islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat” (vormals “Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an – seit September 2014 wird allein für IS von 31.500 bis 50.000 Kämpfern ausgegangen, rund 15.000 davon stammen aus dem Ausland. Finanzielle Unterstützung bekommen die Islamisten vornehmlich aus Saudi-Arabien, das als Verbündeter der USA an einer Schwächung des Iran interessiert ist, welcher wiederum auf der Seite Syriens und des Irak steht. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 3.500 der kämpfenden Islamisten aus Europa. Aus Deutschland sind rund 500 Kämpfer – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Über 40 von ihnen sind in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Inzwischen sind nach Syrien ausgereiste Islamisten aus Deutschland grenzübergreifend auch im benachbarten Irak aktiv: In mindestens acht Fällen sprengten sich deutsche IS-Kämpfer sogar als Selbstmordattentäter in die Luft. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)

Ein Kommentar

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