Co-Chef Adam zu schwacher AfD in Hamburg: „Nationalkonservativen Flügel nicht abtöten“

16. Februar 2015
Co-Chef Adam zu schwacher AfD in Hamburg: „Nationalkonservativen Flügel nicht abtöten“
National
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Foto: Symbolbild

Hamburg/Berlin. Nach dem vergleichsweise schwachen Abschneiden der AfD in Hamburg (6,1 Prozent) mit dem liberalen Spitzenkandidaten Jörn Kruse hat Konrad Adam, einer der drei AfD-Vorsitzenden, eine parteiinterne Kurskorrektur gefordert.

„Man sollte den im Osten erfolgreichen nationalkonservativen Flügel nicht weiterhin abtöten“, sagte Adam in einem Interview mit den „Yahoo Nachrichten“. Die Partei müsse in der Lage sein, „die beiden Strömungen, also die marktliberale und die nationalkonservative, in einem Spagat“ auszuhalten, so Adam weiter. „Wir wollen nicht so sein wie die CDU, die vor lauter Vielfältigkeit überhaupt nichts mehr sagt – wir sind aber auch keine Ein-Thema-Partei.“

Auch Frauke Petry, ebenfalls Teil des Führungstrios, ließ Kritik anklingen. „Wenn man sich anschaut, welche relevanten Themen von der AfD Hamburg für die Plakate ausgewählt wurden, dann waren das originäre AfD-Inhalte wie innere Sicherheit, Islam und Zuwanderung, mit zum Teil sogar noch einmal angeschärften Parolen“, sagte sie der „Welt“. In den Veranstaltungen hätten jedoch marktliberale Themen rund um den Euro oder das Freihandelsabkommen TTIP dominiert, so Petry. „Wir hätten eine Klammer zwischen die marktliberalen und die konservativen Themen setzen müssen“.

Die kürzlich getätigten Aussagen Kruses, die teilweise zweistelligen AfD-Wahlerfolge in Sachsen, Thüringen und Brandenburg seien der Tatsache geschuldet, daß viele Wähler im Osten der Republik „weniger Erfahrung in Demokratie und Marktwirtschaft“ gemacht hätten, verurteilte Petry scharf. „Kruses Aussage, der Osten sei schlichter gestrickt, ist völlig daneben“. Vielmehr sei „der Osten durch die Erfahrungen der Wende viel demokratiesensibler geworden als der Westen. Die Bürger sind eher skeptischer und schwieriger zu überzeugen. Es trifft also nicht zu, daß man im Osten leichter Wahlen gewinnt.“ (lp)

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