Kretschmann schießt gegen Bildungsstandards: „Rechtschreibung und zweite Fremdsprache nicht mehr sinnvoll“

15. April 2024
Kretschmann schießt gegen Bildungsstandards: „Rechtschreibung und zweite Fremdsprache nicht mehr sinnvoll“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Stuttgart/Kiel. Das paßt ins Bild – der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, gibt sich als Bilderstürmer zu erkennen. Der Wochenzeitung „Die Zeit“ vertraute er jetzt an, daß er im Digital- und Handyzeitalter weder Rechtschreibung noch eine zweite Fremdsprache im Schulunterricht für sinnvoll hält.

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Wörtlich stellte er die Frage in den  Raum, wie wichtig das Beherrschen der Rechtschreibung für Schüler heute noch sei, „wenn das Schreibprogramm alles korrigiert“. Und: „Wenn das Handy Gespräche in fast jede Sprache der Welt in Echtzeit übersetzen kann – brauchen wir dann noch eine zweite Fremdsprache in der Schule als Pflichtfach?“

Kretschmann war bezeichnenderweise selbst früher Lehrer. Mit seinen Ansichten, die die Karriereaussichten deutscher Schulabsolventen weder auf dem inländischen noch auf dem weltweiten Markt verbessern dürften, steht der grüne Ministerpräsident freilich nicht allein. Zu seinen Einlassungen über die Rechtschreibung paßt die Nachricht, daß für Schüler in Schleswig-Holstein ab dem kommenden Schuljahr die Zahl der Rechtschreibfehler im Deutschunterricht nicht mehr für die Note ausschlaggebend ist.

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Zum Schuljahr 2024/2025 entfällt nämlich der sogenannte Fehlerquotient zur Bewertung der Rechtschreibkompetenzen. Bislang erhalten Schüler beispielsweise nur noch die Note 2, wenn sie einen Rechtschreibfehler auf 149 Wörter machen. Ist es einer auf 99 Wörter, gibt es nur noch die Note 3.

„Unabhängig davon bleibt die Bewertung der Rechtschreibung und Zeichensetzung weiterhin wichtiger Bestandteil der Note“, bemüht sich Bildungsministerin Karin Prien (CDU) klarzustellen. „Die Vermittlung von Rechtschreib- und Zeichensetzungskompetenz bleibt weiterhin zentral.“ Künftig sollen die Schüler nur noch eine sogenannte „qualitative Rückmeldung“ über Fehlerschwerpunkte und über die Systematik ihrer Fehler erhalten. Lehrkräfte könnten so nach Einschätzung der Kieler Bildungsministerin die Rechtschreibkompetenzen „gerechter“ bewerten.

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Die Erfahrung lehrt freilich das Gegenteil: überall, wo einheitliche, klar formulierte Standards aufgegeben und durch andere Bewertungskriterien ersetzt werden, fangen Ungerechtigkeit und Diskussionen an.

Hintergrund der „qualitativen Rückmeldung“ ist eine angestrebte Vereinheitlichung der Prüfungsbedingungen an bundesdeutschen Bildungseinrichtungen. Diese kann – auch das lehrt die Erfahrung – letztlich nur zur Nivellierung auf unterstem Niveau führen. Insofern liegt Baden-Württembergs grüner Landesvater voll im Trend. (rk)

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Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Die seinerzeitige Rechtschreibreform hat mit ihren überflüssigen Vereinfachungen („Schifffahrt“ statt „Schiffahrt“) zu einem Absinken des allgemeinen Bildungsniveaus geführt; heute verursachen das zusätzlich der falsche Gebrauch des Internets und des Smartphones. Intensives Lernen, was für frühere Schüler noch selbstverständlich war, empfinden viele Schüler von heute als nicht mehr zumutbar. Wenn Deutschland noch am Anspruch festhält, eine Bildungsnation zu sein, muß es unbedingt die bisher geltenden Bildungsstandards beibehalten.

    Insofern sind die Empfehlungen, die Winfried Kretschmann (Grüne) in der Wochenzeitung „Die Zeit“ zum besten gab, absolut kontraproduktiv!

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