Moskau. Bei der nächsten Präsidentschaftswahl in Rußland 2024 steigt Amtsinhaber Wladimir Putin erneut in den Ring. Daß er nennenswerte Konkurrenz bekommt, scheint wenig wahrscheinlich. Dennoch braucht auch der Kremlchef einen Gegenkandidaten, sonst wird die Wahl zur Farce.
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Schon vor Monaten hat der Ex-Geheimdienstoffihzier und Nationalist Igor Girkin, der unter dem Pseudonym „Igor Strelkow“ einen in Rußland vielgelesenen Blog betreibt, seine Absicht bekundet, sich ebenfalls um das Amt des Präsidenten bewerben zu wollen. Jetzt bekräftigte er dies in einem Video. Seine Kandidatur sei eine Chance der nationalen Kräfte, „sich angesichts der äußeren und inneren Gefahren zu vereinen“, las ein Vertrauter Girkins dessen Brief am Samstag vor. Girkin selbst befindet sich in Haft.
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Der frühere Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB spielte 2014 als Anführer prorussischer Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet eine prominente Rolle. Weil er angeblich am Abschuß einer Passagiermaschine über der Ostukraine beteiligt war, wurde er in den Niederlanden wegen Mordes verurteilt. In Rußland gilt er als vehementer Kritiker von Präsident Putin. Zwar verteidigt er den russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022, macht Putin und die Kremlführung aber für zahlreiche Fehler und Mißerfolge während der „speziellen Militäroperation“ verantwortlich. Mit dieser Position steht Girkin nicht allein.
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Im Sommer, kurz nach dem Putschversuch von Söldnerführer Prigoschin, wurde Girkin wegen angeblicher Aufrufe zu Terroraktionen festgenommen. Seither befindet er sich in U-Haft. Eine Zulassung Girkins zur Wahl gilt deshalb derzeit als unwahrscheinlich. (mü)
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