Bilderbuchbeispiel der unverzichtbaren Frau hinter einem erfolgreichen Mann: Heinos Frau Hannelore verstorben

Kultur & Gesellschaft

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Über Heino kann man denken, was man will. Für die Menschen in Mitteldeutschland war er bis zum Ende der DDR jedenfalls ein Leuchtturm deutscher Leitkultur und deutschen Volkstums. Als sich die Mauer öffnete, mußten die Hersteller von MCs, Schallplatten und CDs Sonderschichten einlegen, um den Bedarf an Volkslieder-Tonträgern von Heino zu decken. Noch erstaunlicher: Die Nachfrage hielt bis heute an.

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Heino gelang es, immer im Gespräch zu bleiben, zuletzt sogar mit einem Tonträger mit Ballermann-Titeln. „Hannelore war dagegen“, konnte man zu der frivolen Titelauswahl („Zehn nackte Friseusen“ etc.) seinerzeit in der BILD lesen. Aber es darf bezweifelt werden, daß Heino auch nur einen Handschlag ohne die ausdrückliche Zustimmung seiner Ehefrau Hannelore getan hat. Denn sie war nicht nur seine große Liebe und enge Vertraute, sondern auch seine Managerin.

Als Hannelore Kramm 1942 in Linz geboren, war sie Heino in den 70ern bei einer Veranstaltung in Österreich begegnet. Obwohl sie selber als Sängerin und Schauspielerin erfolgreich war, gab sie ihre eigene Karriere auf und stellte sich seitdem völlig in den Dienst ihres Ehemannes. Sie war der Garant dafür, daß Heino dem Genre des Volksliedsängers stets treu blieb. Heino hat die intellektuelle Überlegenheit seiner Hannelore offensichtlich nicht gestört. Heinos unverwechselbare Stimme und Hannelores geschäftliches Geschick bildeten eine perfekte Symbiose. Wo Heino auftrat, traf man auch Hannelore.

So einmal wieder 2012 in Breslau, wo der Verleger und ZUERST!-Herausgeber Dietmar Munier mitten im Gewühl eines Volkstumsfestes der deutschen Minderheit in Schlesien auf Hannelore traf (s. Bild), die sich über die Begegnung herzlich freute. Am 8. November ist Hannelore Kramm im 81. Lebensjahr in ihrer Heimat Österreich gestorben. (dm)

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