Russenfeindlichkeit in Litauen nimmt zu: Der nächste Minderheitenkonflikt?

8. Dezember 2022
Russenfeindlichkeit in Litauen nimmt zu: Der nächste Minderheitenkonflikt?
International
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Foto: Symbolbild

Vilnius. Als einen ihrer Hauptgründe für den Beginn der Militäroperation in der Ukraine gibt die russische Regierung bis heute die aus ihrer Sicht von statten gehende Drangsalierung des russischstämmigen Bevölkerungsteils im Nachbarland an. Jetzt könnte sich in Litauen eine ähnliche Konstellation entwickeln – die Stimmung gegen die russische Bevölkerungsgruppe könnte angesichts der Entwicklung im Ukraine-Krieg in offene Feindseligkeit umschlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. Meinungsumfragen ließen „alarmierende“ Trends erkennen, behaupten die Forscher.

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Es gibt eindeutige Indizien für die wachsende Ablehnung gegenüber allem Russischen in Litauen. Der Anteil der Befragten, die sagen, daß sie nicht in der Nähe von Russen leben wollen, ist von 6,2 Prozent im letzten Jahr auf jetzt 16 Prozent gestiegen. Darüber hinaus geben 74,6 Prozent der Befragten an, daß sich ihre Einstellung gegenüber den einheimischen Russen in den letzten fünf Jahren verschlechtert habe.

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Vida Montvydaitė, Leiterin der Regierungsabteilung für ethnische Minderheiten, hält diesen Trend für beunruhigend und sogar gefährlich.

Es sei aber wichtig, einen Unterschied zwischen den in Litauen lebenden ethnischen Russen, den russischsprachigen Flüchtlingen aus Weißrußland und der Ukraine und den russischen Staatsbürgern zu machen, betont sie. „Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, daß unsere Gesellschaft noch nicht in der Lage ist, diese Menschen klar zu unterscheiden“, sagt Montvydaitė.

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Die negative Stimmung in der Öffentlichkeit gegenüber Russen habe sich bereits seit dem Krim-Anschluß durch Rußland 2014 verstärkt, weiß auch Monika Frėjutė-Rakauskienė, leitende Wissenschaftlerin am Litauischen Zentrum für Sozialforschung.

Die weitere Entwicklung bleibt spannend. Ethnische Minderheiten können sich immer zum Zankapfel, ja zum Krisenherd entwickeln. Im Baltikum, wo schlechte Erfahrungen mit der früheren Sowjetmacht immer noch präsent sind, kommt überdies der Einfluß vieler transatlantischer Organisationen zum Tragen. Vor diesem Hintergrund kann niemand ausschließen, daß die russische Minderheit in Litauen nicht eines Tages – analog zur Situation in der Ukraine seit 2014 – zur Provokation Rußlands instrumentalisiert wird oder Rußland einen Vorwand nutzt, um auch hier zu intervenieren. (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow. sagt:

    Bundeskanzler Scholz sagte nach dem Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine im Deutschen Bundestag: „Wir erleben gerade eine Zeitenwende“. Nach diesem eher belanglosen Satz taten die deutschen Medien so, als hätte Scholz den „Stein der Weisen“ gefunden. Weitaus substantieller ist das, was der russische Außenminister Lawrow vor mehreren Wochen sagte: „Der Westen führt einen totalen (!) Krieg gegen die Russische Föderation“ (und den quasi auf allen Gebieten).

    Die in Litauen wachsende Feindschaft gegen die russische Minderheit im Lande ist vermutlich die Folge der permanenten Russenhetze des Westens. Auch in Berlin macht sich eine zunehmende Abneigung gegen „die Russen“ bemerkbar; man sieht auf den Berliner Straßen kein Auto mit russischem Kennzeichen mehr, dafür aber zunehmend welche mit ukrainischem Kennzeichen.

    Kann sich in Litauen alles das wiederholen wie in der Ukraine: Einmarsch russischer Truppen als Antwort auf die Drangsalierung der russischen Minderheit, Kampfhandlungen zwischen russischen und litauischen Streitkräften? Eine schwierige Frage!
    Eine ebenso schwierige Frage wäre, würde der Westen – insbesondere Deutschland – bereit sein, zwischen Litauen und Rußland zu vermitteln?
    Zu beiden Fragen wären die Antworten allerdings nur Spekulation!

  2. blua sagt:

    Die Balten haben jedes recht, sich von dem Macht-Mahnmal des russischen Aggressors zu befreien, wenn denn Russen das nicht gefallen sollte, können sie gerne nach Russland auswandern, und damit meine ich nicht Ostpreußen.

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