ZUERST!-Hintergrund: Schweizer Geheimdienstler Jacques Baud: So lügt der Westen im Ukrainekrieg

22. Oktober 2022
ZUERST!-Hintergrund: Schweizer Geheimdienstler Jacques Baud: So lügt der Westen im Ukrainekrieg
International
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Foto: Symbolbild

New York. Der Schweizer Geheimdienstoffizier, NATO-Berater und Buchautor Jacques Baud hat sich in einem Interview des unabhängigen US-Medienportals grayzone.com mit dem Ukrainekrieg auseinandergesetzt und dabei insbesondere die westliche Medienberichterstattung scharf kritisiert. Baud, dessen jüngste Buchveröffentlichung („Operation Z“) dem Ukraine-Konflikt gewidmet ist, weist darauf hin, daß die westlichen Medien durchgängig nur die ukrainische Version des Geschehens wiedergäben, die allerdings oft geschönt oder schlicht falsch sei.

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Wörtlich sagt Baud: „Alle Informationen, die wir über die Ukraine haben, ich kann sagen, alle, 100 Prozent der Informationen, die in den Mainstream-Medien erscheinen, kommen von der ukrainischen Propaganda. Ich meine damit die Zahlen, die Zahl der Verletzten, der Todesopfer, der Zwischenfälle, einfach alles.“

Baud macht im wesentlichen drei Themenbereiche aus, in denen die westliche Berichterstattung daneben liege, weil sie sich einseitig pro-ukrainisch positioniert:

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Erstens: der Westen redet (und schreibt) förmlich den Einsatz russischer Atomwaffen herbei – dabei habe Putin nie mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Der Kreml-Chef habe lediglich damit gedroht, „alle uns zur Verfügung stehenden Waffensysteme“ einsetzen zu wollen, falls „die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird“. Dazu gehören laut Baud vor allem Hyperschall- und Raketen mit Mehrfachsprengköpfen, nicht aber Atomsprengköpfe.

Im übrigen gelte in Rußland eine „No First Use“-Politik, was den Atomwaffeneinsatz angeht – ganz im Gegensatz zu den USA: US-Präsident Biden sei von einer solchen „No First Use“-Politik in diesem Jahr abgerückt. Washington halte sich einen Atomerstschlag also offen. Auch der engste US-Verbündete, Großbritannien, hat einen nuklearen Erstschlag immer wieder bekräftigt – die neue Premierministerin Liz Truss unterstrich das im Vorfeld ihrer Amtsübernahme ausdrücklich: „Ich bin bereit, das zu tun.“

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Zweitens: entgegen der tatsächlichen Entwicklung sabotiert nicht Rußland mögliche Friedensverhandlungen und eine Verhandlungslösung. Tatsache ist, daß es vielmehr den USA und Großbritannien seit Ausbruch des Krieges mehrmals gelungen sei, einen Friedensschluß zwischen der Ukraine und Rußland zu vereiteln. Schon im März, also kurz nach Kriegsbeginn, seien Putins Worte in den westlichen Mainstream-Medien auf taube Ohren gestoßen, wonach die Ukraine und Rußland „sehr, sehr nahe an einem Friedensabkommen“ seien. Die Ukraine sei damals von den USA und vom Westen bedrängt worden, einen Kompromiß mit Rußland auszuschlagen. Baud verweist in diesem Zusammenhang darauf, daß es bisher insgesamt drei Versuche gegeben habe, einen Frieden zwischen Rußland und der Ukraine herbeizuführen – alle wurden vom Westen im Keim erstickt.

Der erste Versuch sei schon einen Tag nach Kriegsausbruch erfolgt, am 25. Februar. Laut Baud wurde der ukrainische Präsident Selenskyj aber von der EU zurückgepfiffen, schließlich war schon ein „Hilfspaket“ über 450 Millionen Euro für Waffen geschnürt worden. Bei einem zweiten Anlauf im März verhielt es sich ähnlich, so Baud. Auch in diesem Fall seien Waffenlieferungen des Westens – diesmal in Höhe von 500 Millionen – unterwegs gewesen. Der damalige britische Premier Boris Johnson sei sogar eigens nach Kiew geflogen, um auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj einzuwirken und einen Friedensdeal zu verhindern.

Bei einem dritten Anlauf habe der türkische Präsident Erdogan ein Friedensabkommen vermitteln wollen. Auch dies habe Johnson unterbunden Nachdem er „unerwartet“ nach Kiew geflogen sei, habe er bei einer Pressekonferenz in Kiew ausdrücklich klargestellt: „Keine Verhandlungen mit den Russen. Wir müssen kämpfen. Es gibt keinen Raum für Verhandlungen mit den Russen“.

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Drittens: Laut Baud wird die Ukraine vom Westen geradezu zynisch mißbraucht. Der Ukrainekrieg diene aus Sicht des Westens lediglich dem Ziel, Rußland in die Knie zu zwingen und wirtschaftlich ausbluten zu lassen. „Um die [Ukraine] kümmert sich in Wirklichkeit niemand“, so Baud. Sie werde in erster Linie für die strategischen Interessen der USA instrumentalisiert. Dabei hätten sich die USA und der Westen allerdings verkalkuliert. Denn: „Das ursprüngliche Ziel war es ja, Rußland zu provozieren, um seine Wirtschaft durch Sanktionen zerstören zu können.“

Die Sanktionen seien mittlerweile aber ins Leere gelaufen. ursprünglich war angenommen worden, daß Rußland unter ihnen rasch zusammenbrechen würde, erklärt Baud. Aber Rußland sei wider Erwarten nicht kollabiert und kämpfe weiter. Der Schweizer Ex-Geheimdienstler bringt die Sanktionspolitik des Westens auf den Punkt: „Wir haben Sanktionen über Sanktionen über Sanktionen verhängt, ohne daß dies etwas gebracht hätte.“

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Fazit: Der Westen sei „Opfer seines eigenen Irrtums“ geworden. Mehr noch: Verlierer sei Europa, das derzeit in einer Energie- und Wirtschaftskrise versinke. Der größte Leidtragende sei aber die Ukraine, die auf dem Reißbrett des Westens ein reines Bauernopfer sei. (mü)

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8 Kommentare

  1. W. Drössler sagt:

    Pflichtprogramm zur Kontrasttherapie und Schocktherapie sollte für die Ampelpoitiker, speziell die Grünen, und den Promihelden Selenskyj der Film „Im Westen nichts Neues“ sein. Da gibt es keine Helden, sondern wie im echten Krieg nur tote Verlierer.

  2. Eine Leserin sagt:

    Für mich ist es ganz einfach: Ich möchte die Russen nicht zum Feind. Sie sind für mich Europäer.
    Und für mich hat es so ausgesehen, dass Putin sich sehr wohl zumindest ansatzweise dem Westen zuwenden wollte, auch politisch. Ich glaube nicht, dass Putin ein Verächter der Zivilisten und der Demokratie ist.
    Ich glaube aber, dass die Russen insgesamt in Wahrheit Angst vor einer noch schlimmeren Autokratie als mit Putin haben, und es die Russen sind, die an Putin als Führungspersönlichkeit festhalten. Er steht für Stabilität und Entwicklung. Russland hat innenpolitische Erfahrungen gemacht, die wir gar nicht nachvollziehen können. Diese Gesellschaft hat auch einen Traditionsbruch erlitten und sucht wohl Immer noch nach Stabilität und Orientierung und momentan wird das verkörpert von Putin zumindest für viele Russen. Zudem ist Russland ein Vielvölkerreich, das auch in sich ausgleichend sein muß und offenbar auch ist.
    Ich bin aber kein Russlandkenner. Ich würde aber gerne noch hinreisen.

  3. Peter Lüdin sagt:

    V. Putin ikomm auch aus dem Geheimdienst. Wenn er den ukrainischen Geheimdienst für den Angriff auf die Krim-Brücke bezichtigt, gibt er damit auch indirekt zu, dass der ukrainische Geheimdienst besser ist als der russische. Der russische Geheimdienst konnte den Anschlag nicht verhindert und hat auch keine vergleichbaren Erfolge in der Ukraine vorzuweisen. Das ist eigentlich ein vernichtender der Befund, gemessen am Stellenwert und der Allmacht des Geheimdienstes in Russland und dem Umstand, dass ein Geheimdienstmann an der Staatsspitze steht.

  4. Walter Gerhartz sagt:

    Hat Deutschland irgendetwas mit diesem Bürgerkrieg in der Ukraine zu tun?

    Nein, nichts, gar nichts und noch weniger…man sollte Russland sogar helfen !!

    Wenn Russland seinen dortigen Landsleuten hilft, ist das gut und gerechtfertigt.

    Dagegen einen US-Mafia-Paten in Kiew bis hin zum eigenen Staatsbankrott zum Nulltarif zu unterstützen, ist schlicht pervers!

    Deutschland zuerst, nicht irgendein dahergelaufener Präsidenten-Darsteller eines US-Mafia-Staates!

  5. Walter Gerhartz sagt:

    ICH WÜNSCHE AUS GANZEM HERZEN RUSSLAND DEN BALDIGEN SIEG UND DEN USA DEN BALDIGEN UNTERGANG ALL IHRER WAHNSINNIGEN WELTBEHERRSCHUNGSTRÄUME !!

    • ottonorma sagt:

      Dann sollten wir, als Deutschland und besser noch die ganze EU sich möglichst bald aus dem Dunstkreis der USA entfernen und endlich unseren eigenen Weg gehen. Obwohl ich auch keine großen Chancen sehe mit Russland wieder ins Reine zu kommen, dazu haben wir uns jetzt in diesen Jahren zu schlecht und die letzten Monate zu widerlich benommen.
      Wird aber nicht groß funktionieren da unsere Wirtschaftdoch arg mit den USA verbandelt ist und auch dort Produktionsstätten hat, die die USA – so schätzt ich die ein – bei einem Aufstand der Vasallen diese konfiszieren würden.

  6. Bernd Sydow. sagt:

    In unserem Wohnhaus haben wir Kabelfernsehen mit an die hundert belegte TV- Kanäle, darunter auch fremdsprachige (und viel Werbe-Müll).
    Lange Monate vor Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine beantragte der deutschsprachige Kreml-nahe TV-Sender „Russia Today“ (heute heißt er anders) eine Lizenz für einen Sendekanal in Deutschland. Eine Erteilung dieser Lizenz wurde von der hiesigen Genehmigungsbehörde abgelehnt – obwohl es in Art.5 GG klipp und klar heißt:
    „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich … ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Berichterstattung durch Rundfunk (Radio und TV) und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt“.

    Jedem deutschen Fernsehzuseher mit klarem Verstand war klar, der bundesdeutsche Staat wollte hiermit verhindern, daß die Deutschen die politische Mentalität und Sichtweise der russischen Regierung (Kreml) ungefiltert und aus erster Hand erfahren. Sie sollten (und sollen) wie kleine Kinder im Stadium der Unwissenheit gehalten werden – insbesondere bezüglich des gebrochenen Versprechens der NATO, sich nicht weiter nach Osten auszudehnen. Es sollte deswegen nicht verwundern, daß von diesem dreisten Wortbruch der NATO (NATO gleich USA) in den deutschen Medien keine Rede mehr ist!

    Auch für das grundgesetzwidrige Verhalten der deutschen Behörden, den Deutschen diesen deutschsprachigen russischen Nachrichten-Sender vorzuenthalten, gibt es einen deutschen Spruch: „Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß!“. Aber warum protestieren die Deutschen nicht gegen so eine manipulative, verlogene Berichterstattung der hiesigen Mainstream-Medien? Nun, eben drum! (Siehe Spruch von eben).

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