Die Rußland-Sanktionen werden zum Eigentor: Rußlands Wirtschaft hält stand – während Europa schwächelt

2. September 2022
Die Rußland-Sanktionen werden zum Eigentor: Rußlands Wirtschaft hält stand – während Europa schwächelt
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Moskau. Es wird immer klarer: mit seinen Sanktionen gegen Rußland hat sich der Westen verrechnet. Schlimmer noch: während Rußland nach über einem halben Jahr Krieg erstaunlich gut dasteht, schlagen die Auswirkungen der Sanktionen voll auf den Westen zurück.

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Als die westlichen Regierungen mit Sanktionen auf den russischen Einmarsch in der Ukraine reagierten, waren viele von einem schnellen wirtschaftlichen Zusammenbruch Rußlands ausgegangen, darunter auch Analysten großer Investmentbanken der New Yorker Wall Street. Sechs Monate später müssen sie einräumen, daß ihre Prognosen falsch waren.

Zwar blieb Rußlands Wirtschaftsleistung in den Monaten April bis Juni um vier Prozent unter dem Vorjahr. Das ist ein Rückgang, aber er ist weit von jenen 35 Prozent entfernt, die von der größten US-Investmentbank JPMorgan vorausgesagt worden waren. Die Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte Rußland zuvor härter erwischt. Damals blieb das Brutto-Inlands-Produkt (BIP) im zweiten Quartal 7,4 Prozent unter dem Vorjahr.

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Unterschätzt wurde vor allem die Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft, sowohl mit Blick auf die Sanktionen gegen russische Exportgüter und das Verbot von Öleinfuhren als auch bezüglich des Ausschlusses des russischen Rubel von den internationalen Devisenmärkten.

Einer von mehreren Gründen: mit seiner Sanktionspolitik steht der Westen so ziemlich allein da. Es war nicht „die Welt“, die Sanktionen gegen Rußland verhängt hat. Sondern es waren die USA, Kanada, die meisten EU-Länder und Australien. Auch Südkorea und Taiwan haben sich den bisherigen EU-Sanktionen angeschlossen, Japan zumindest teilweise. Aber ganz Afrika, fast ganz Südamerika und der Großteil Asiens machen nicht mit.

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Im Gegenteil kann sich Rußland nun über Exporte russischer Rohstoffe freuen, die weitaus stärker ausfallen als erwartet. Auch das russische Rohöl wird stark nachgefragt. Das hat die Wirtschaft nachhaltig gestützt. Hier haben Analysten die Lage eindeutig falsch eingeschätzt.

Wall-Street-Analysten hatten mit schweren Schäden gerechnet, die das westliche Öl-Embargo Rußland zufügen würde. Rußland ist der drittgrößte Ölproduzent der Welt. Rußlands Wirtschaft ist entsprechend stark von Energieexporten abhängig. Die Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor machten 2021 rund 45 Prozent des Staatshaushalts aus.

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Die USA verhängten im März ein Embargo gegen russische Energie. Die Europäische Union beschloß im Mai ein schrittweises Verbot, das vorerst 75 Prozent der Ölimporte der EU aus Rußland betrifft. Im März schrieb Goldman Sachs, es sei unwahrscheinlich, daß Moskau andere Abnehmer für sein Rohöl finden werde. Ein Grund dafür sei der Ausschluß der russischen Zentralbank aus dem Swift-System für internationale Zahlungen. Auch dies erwies sich nun als handfester Irrtum.

Den Daten von Bloomberg zufolge exportierte Rußland im Juli immer noch 7,4 Millionen Barrel Öl pro Tag. Vor allem gelang es Rußland, seine Öl-Exporte nach Indien stark auszuweiten. Das Land bezieht derzeit eine Million Barrel russisches Öl pro Tag – ein Anstieg um 900 Prozent gegenüber Februar.

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Europa hat es andererseits noch nicht geschafft, sich von russischem Rohöl zu lösen. Die EU bezieht derzeit pro Tag 2,8 Millionen Barrel Rohöl aus Rußland. Das sind nur 30 Prozent weniger als die vier Millionen Barrel pro Tag im Februar.

Bundesaußenministerin Baerbock (Grüne) hatte nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine ausdrücklich als Ziel der deutschen Politik angegeben, man wolle Rußland „ruinieren“. Doch davon ist Rußland Welten entfernt – während immer mehr die Europäer selbst Opfer ihrer Sanktionen werden. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Mark sagt:

    So ist das nun einmal: Wer seinen besten Lieferanten und zugleich Kunden verliert, zwingt sich selbst in die Knie. Dass aber Europa – und insbesondere Deutschland – wirtschaftlich schwächelt, kommt wiederum den USA zupass. Denn deren Konzerne dürfen dann liefern und die Preise diktieren, so wie es ihrem Geschmack am besten entspricht und sich dann obendrein als edle Retter aufspielen. Umso besser, wenn man Putin dann zur Hassfigur aufbauen und Russland als Bösewicht hinstellen darf.

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