Irres Planungsdesaster: Europas Gasreserven auf Rekordtief

1. Februar 2022
Irres Planungsdesaster: Europas Gasreserven auf Rekordtief
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Brüssel/Moskau. Die Chancen auf einen kalten Winter ohne Gas steigen: die Gasreserven in den europäischen Speichern sind im Januar auf einen historischen Tiefststand gesunken. Statistiken zufolge sind sie inzwischen zu weniger als 40 Prozent gefüllt, während mehr als vier Fünftel des in der Sommersaison gepumpten Gases bereits aufgebraucht sind.

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Nach Angaben von Gas Infrastructure Europe lag das Volumen des aktiven Gases in den europäischen Untergrundspeichern am 29. Januar um 27,3 Prozent oder 14,4 Milliarden Kubikmeter unter dem Vorjahresniveau. Dabei wurden mehr als vier Fünftel der in der Sommersaison gepumpten Gasmenge bereits entnommen, wie der russische Energiekonzern Gazprom am Montag mitteilte.

Nach Angaben von Gazprom waren die europäischen UGS-Anlagen zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich nur noch zu 39 Prozent gefüllt. Für Deutschland und Frankreich belief sich diese Zahl auf jeweils 37 und 36 Prozent. Im Vergleich dazu sanken die Gasvorräte in Europa in den Vorjahren in der Regel bis Mitte Februar nicht einmal auf die Hälfte ihrer Volumen. In manchen milden Wintern wurde die Marke von 50 Prozent sogar erst Anfang März überschritten.

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Am 11. Januar 2022 haben die europäischen Erdgasspeicherbestände ein Mehrjahrestief erreicht. Am 29. Januar lagen die Reserven bereits um 2,7 Milliarden Kubikmeter unter dem zu diesem Zeitpunkt geltenden Mindestwert.

Unterdessen gehen die Kraftstoffpreise durch die Decke. Der Anstieg begann Mitte vergangenen Jahres, und im Dezember stiegen die Börsenpreise für Gas-Futures auf einen Höchststand von über 2.100 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter. Experten zufolge wird dies neben der geringen Auslastung der europäischen Untergrundspeicher durch Lieferengpässe der großen Lieferanten sowie die hohe Nachfrage nach Flüssigerdgas (LNG) in Asien beeinflußt.

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Die europäischen Behörden haben Rußland wiederholt vorgeworfen, eine Energiekrise zu provozieren. Kremlchef Putin hat dem wiederholt mit Nachdruck widersprochen. Er erinnerte unter anderem daran, Brüssel vorgeschlagen zu haben, langfristige Verträge für Rohstofflieferungen beizubehalten, und machte die Europäische Kommission für die Krise verantwortlich, die bewußt auf langfristige Investitionen verzichtet und sich für Spotverträge entschieden habe. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow. sagt:

    Die europäischen Behörden haben Rußland wiederholt vorgeworfen, eine Energiekrise zu provozieren (Artikel). Wie das denn? Es ist so gut wie ausschließlich die Europäische Kommission, die mit Schikane-Gesetzen die Inbetriebnahme der neuen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 blockiert und somit die Lieferung des dringend benötigten russischen Erdgases verhindert. Brüssels Eurokraten stellen hier ebenso wie bei der Ukraine-Krise in unverschämter Weise die Wahrheit auf den Kopf! Analog dazu wird Putin in den deutschen Mainstream-Medien als Aggressor dargestellt, der an der Ukraine- wie an der Energiekrise die alleinige Schuld trägt. Eine Gegendarstellung könnte der deutschsprachige Kreml-nahe Sender RT-DE liefern, aber er bekommt – wahrscheinlich gerade aus diesem Grund – in Deutschland keine Sendeerlaubnis.

    Bereits vor Wochen wies Putin darauf hin, daß bei einer Nicht-Inbetriebnahme von Nord Stream 2 die Energiepreise insbesondere in Deutschland empfindlich steigen könnten – was ja auch dann geschah. Deutsche Autofahrer bspw., die nicht allzu weit von der Grenze zu Polen entfernt wohnen, fahren zum Tanken rüber nach Polen, wo der Kraftstoff deutlich billiger ist als bei uns.

    In meinen Augen hat Putin freilich alles richtig gemacht – aber auch hier gilt wie so oft „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“.

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