Gedenken zum 76. Jahrestag: Ungarn erinnert an Vertreibung der Volksdeutschen

24. Januar 2022
Gedenken zum 76. Jahrestag: Ungarn erinnert an Vertreibung der Volksdeutschen
Geschichte
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Foto: Symbolbild

Budapest. Ungarn beging auch heuer den Gedenktag zur Vertreibung der Ungarndeutschen 1946. An 19. Januar jenes Jahres begann die organisierte Vertreibung der ungarndeutschen Volksgruppe. Das ungarische Portal „ungarnheute.hu“ kommentierte dazu: „Die deutsche Bevölkerung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu stigmatisierten Opfern einer Kollektivschuld, indem sie aus ihrer neuen Heimat vertrieben und in den Westen gewaltsam deportiert wurde.“

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Das ungarische Parlament entschied 2012 mit überwältigender Mehrheit, daß fortan jedes Jahr am 19. Januar der tragischen Ereignisse von 1946 gedacht werden soll.

Heute sind die Ungarndeutschen die zweitgrößte nationale Minderheit im Lande. Ihre Zahl beträgt etwa 200.000-220.000, was 2,5 % der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Die Bezeichnung „Schwaben“ ist nicht nur in Ungarn, sondern auch in den Nachbarländern bekannt, wobei die Benennung nicht ganz richtig ist, denn Deutsche mit schwäbischen Wurzeln leben fast ausschließlich im Komitat Szatmár. Die ersten deutschen Siedler in Ungarn waren vermutlich Schwaben, es gibt aber unterschiedliche deutsche Volksgruppen, die in verschiedenen Regionen des Landes leben.

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Erst nach der Wende, 1993, wurde ein Gesetz über die Rechte der nationalen und ethnischen Minderheiten verabschiedet, das die Einrichtung von Minderheitenselbstverwaltungen in Ungarn vorsah. Nach den Wahlen der Minderheitenselbstverwaltungen vom Dezember 1994 wurde im Rahmen einer Delegiertenversammlung der deutschen Minderheit am 11. März 1995 die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen gewählt. Bis November 1995 entstanden 164 deutsche Minderheiten-Selbstverwaltungen, deren Dachorganisation auf der Grundlage des Minderheitengesetzes von 1993 beziehungsweise des 2011 an seine Stelle getretenen Nationalitätengesetzes die Selbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) darstellt.

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Bei der ungarischen Parlamentswahl 2018 erreichte die aufgestellte Liste der LdU genügend Stimmen für ein Parlamentsmandat. Als Vertreter der Ungarndeutschen zog Emmerich Ritter ins neue Parlament ein. (mü)

Bildquelle: erdely.ma

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3 Kommentare

  1. NIE WIEDER sagt:

    und das im viel gescholtenen Ungarn eines Viktor Orban, erstaunlich das es auch heute möglich ist, vergangene Fehler einzugestehen und diese entsprechend aufzuarbeiten. Irgendwie erinnert mich das auch an Südafrika und N.Mandela.
    Wenn der Westen begreifen würde das er auf einem Irrweg ist, könnte ein sofortiger Waffenstillstand und eine von den 2 Beispielen mittelfristig eine Lösung für die Ukraine sein. Ich weiß ich bin alt und haben immer wieder Visionen

    • Edwin sagt:

      Europa kann wahrscheinlich ohne die USA nichts machen, verhandeln. Nicht einmal die Sprengung von Nordstream darf untersucht werden. Das Gleiche ist es mit den Asylanten, da kann die Regierung nichts machen, bis wir pleite sind, siehe Schweden. Wenn ich die Politiker sehe, nur Plapla und plötzlich holt sie Realität ein. Genauso die Verschandelung mit den Religionen.

  2. […] Gedenken zum 76. Jahrestag: Ungarn erinnert an Vertreibung der Volksdeutschen — zuerst […]

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