Altkanzler Schröder im Interview: „Wir sind nicht der 51. Staat der USA!“

29. Januar 2021
Altkanzler Schröder im Interview: „Wir sind nicht der 51. Staat der USA!“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. In einem ausführlichen Interview mit „t-online“ hat der frühere SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder den Amtswechsel im Weißen Haus kommentiert und in diesem Zusammenhang angemahnt, daß Deutschland nicht der 51. US-Bundesstaat sei.

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„Nagelprobe“ für den neuen US-Präsidenten müssse die Iran-Frage sein – hier müsse „Biden schnell beweisen, daß er außenpolitischen Mut hat“. Er müsse erkennen, daß nicht alles schlecht gewesen sei, was im Atomabkommen mit Teheran stehe. Darüber hinaus müßten die USA und Iran wieder ein zivilisiertes Verhältnis zueinander finden.

Wichtig hält Schröder auch die Wiederherstellung gleichberechtigter Beziehungen zu den USA. Wörtlich: „Ich erwarte eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Deutschland ist doch nicht der 51. Staat der USA! Das glaubt wohl mancher in Washington. Wir Deutschen sind Partner der USA, keine Gefolgsleute.“

Wenn die USA zum Beispiel versuchten, die deutsche Automobilindustrie durch Einfuhrzölle zu schädigen, oder deutsche Unternehmen mit illegalen Sanktionen bedrohten, handle es sich eindeutig um einen „unfreundlichen Akt“, fügte Schröder hinzu.

Ein besonderes Herzensanliegen ist dem Alt-Kanzler allerdings die Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen. Hier warb er „t-online“ gegenüber dafür, endlich von alten Feindbildern abzurücken. „Wir sollten Rußland vor allem nicht immer als Gegner behandeln, sondern auf ein partnerschaftliches Verhältnis, auch in Sicherheitsfragen, hinarbeiten.“

Laut Schröders Einschätzung will Kremlchef Putin trotz der großen Differenzen eine vernünftige politische und wirtschaftliche Beziehung zur Europäischen Union – ganz speziell zu Deutschland. Für ein besseres Verhältnis zu Moskau schlug er vor, die bisherige Sanktionspolitik der Europäischen Union gegenüber Rußland in Deutschland kritischer zu beurteilen.

Zur Realität gehöre auch der Umstand, daß kein internationales Problem ohne Rußland zu lösen sei. „Wir sind auf Kooperation in den internationalen Beziehungen angewiesen“, betonte Schröder.

Augenmaß bewies der Altkanzler auch mit Blick auf die vielgestaltiger werdende internationale Ordnung. Europäische Wertvorstellungen könnten nicht überall auf dem Globus vorausgesetzt werden. Schröder: „Wir brauchen zunächst etwas mehr Sinn für die internationalen Realitäten. Nehmen wir die sogenannte wertegebundene Außenpolitik wortwörtlich, dann können wir mit vielen Staaten dieser Erde schon deshalb nicht mehr kooperieren, weil sie unser Wertesystem nicht Eins zu Eins teilen.“ Wer das ausblende, würde seiner politischen Verantwortung nicht gerecht, schloß der Altkanzler. (se)

Bildquelle: Wikimedia/Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0 de (Bildformat bearb.)

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5 Kommentare

  1. Proheimat-Harald sagt:

    Diesem Typ haben wir Millionen eingebürgerte INkompatible(in jeder Hinsicht) Afroorientalen und den ,,Kampf gegen Rechts“zu verdanken.

    Ob gewisse Hintergrundmächte aus den Usa ihn dazu gezwungen haben, wie 2015 die M hinsichtlich der Grenzöffnung die nicht enden wird und darf nach deren Meinung nach…weiß man nicht.

    Wenn er dieses neue Passrecht nicht RÜCKWIRKEND abschaffen lassen möchte, Deutschland retten möchte, sollte man ihm überhaupt keine mediale Plattform verschaffen.

  2. hans sagt:

    eine gute Beziehung zwischen den deutschen und Russland würde die Vormacht von England und der USA gefährden. Deshalb ist das unter allen Umständen zu verhindern.

    -Deshalb ist die letzte Besatungsmacht nach 1990 auch nicht aus den deutschen Gebieten abgezogen,
    -u.a. deshalb haben wir auch immer noch keinen Friedensvertag,
    -deshalb sitzen in der deutschen RegGIERung auch nur Vasallen der Amis.
    -deshalb ist die Brunzelrepublik in der NATO
    -deshalb muss die Brunzelrepublik in der EUdSSR sein
    -deshalb auch die aggressive Politik gegen Russland

    der einzige deutsche Politiker der wusste wie wichtig Russland ist, war Bismark

  3. wana sagt:

    Altkanzler Schröder im Interview: „Wir sind nicht der 51. Staat der USA!“
    Ja Schröderchen aber das Besatzungsgebiet der 4 Siegermächte wo dein Busenfreund
    Putin auch zugehört, warum sagst du nicht die Wahrheit über den Völkerrechtlichen
    Status von Deutschland.

  4. Spionageabwehr sagt:

    Die Beziehungen zu den bankrotten USA
    werden sich schon normalisieren
    Nach deren Absturz

    Russland hat sich gleich ZWEIMAL
    zum willigen Werkzeug der Anglo-Amerikaner gemacht:
    1914 und geplant für den 07. Juli 1941.
    Die deutsche Abwehr fand es rechtzeitig heraus.
    Deutschland versuchte mit dem Präventivschlag vom 22. Juni 1941
    das schlimmste zu verhindern.

    Im Interesse des Landes der Mitte Europas
    liegt daher die Freundschaft mit dem uralten Reich der Mitte China.
    Merkel hat das erkannt.

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