Wegen angeblich „sexistischem“ Text: Roland Tichy gibt Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung ab

25. September 2020
Wegen angeblich „sexistischem“ Text: Roland Tichy gibt Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Bonn. Wieder ein Opfer der political correctness: der Publizist Roland Tichy erklärte jetzt nach heftiger Kritik wegen eines angeblich „sexistischen“ Zeitschriftenbeitrages seinen Rückzug vom Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung (LES).

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Tichy war wegen des Textes eines Autors über die SPD-Politikerin Sawsan Chebli in seinem Magazin „Tichys Einblick“ in die Kritik geraten. In dem Magazin heißt es über die SPD-Politikerin Chebli, die sich im selben Berliner Wahlkreis wie der amtierende Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) um eine Bundestagskandidatur bemüht: „Was spricht für Sawsan? (…) Befreundete Journalistinnen haben bislang nur den G-Punkt als Pluspunkt feststellen können in der Spezialdemokratischen Partei der alten Männer.“

Daraufhin hatte Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) ihre Mitgliedschaft in der Stiftung gekündigt. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und CDU-Vizefraktionschef Carsten Linnemann erklärten, ihre Mitgliedschaft in der Stiftung ruhen zu lassen. IW-Chef Hüther sagte, ohne den Rückzug Tichys wäre er den gleichen Schritt gegangen.

Dadurch war der öffentliche Druck auf Tichy gestiegen. Im Hintergrund drängte offenbar Bundesbankpräsident Jens Weidmann, ebenfalls Mitglied der Stiftung, Tichy maßgeblich mit zum Rückzug. In einem offenen Brief äußert Weidmann deutliche Kritik. „Unser derzeitiger Vorsitzender hat die Arbeit der Stiftung befördert, er spielt aber zugleich eine medial sichtbare Rolle als Herausgeber“, heißt es in dem Schreiben. In „Tichys Einblick“ herrsche ein zuspitzender, oft polemischer Debattenstil, „und es ist wiederholt zu beleidigenden und verletzenden Äußerungen gekommen, die sich mit den Idealen der Stiftung nicht vertragen und eine negative öffentliche Berichterstattung über die Stiftung ausgelöst haben“, kritisiert Weidmann.

So hätten Mitglieder der Stiftung den Rücken gekehrt und vorgeschlagene Preisträger die Annahme einer Auszeichnung durch die Stiftung abgelehnt. Das „Handelsblatt“ hatte 2018 berichtet, daß der CDU-Politiker Friedrich Merz den Ludwig-Erhard-Preis für seine Verdienste um die Soziale Marktwirtschaft abgelehnt habe, weil er nicht von Tichy geehrt und auch nicht mit ihm auf einer Bühne stehen wollte.

Auch an vielen anderen Äußerungen Tichys gab es intern immer wieder Kritik. So hatte Tichy vor einigen Monaten in einem Tweet Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Hitler verglichen. Schon damals sagten mehrere Mitglieder hinter vorgehaltener Hand dem „Handelsblatt“, Tichy sei nicht mehr tragbar. Unterdessen sucht die Ludwig-Erhard-Stiftung einen neuen Vorsitzenden, der möglichst eine Frau sein soll. Tichy selbst, so sehen es Beobachter, gewinnt durch seinen Rückzug vom Stiftungsvorsitz eher Bewegungsfreiheit und muß künftig weniger politisch korrekte Rücksichten nehmen. (tr)

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Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Sexismus, was ist das eigentlich? Vor mehreren Jahren geschah im politischen Deutschland etwas, was das grünlinke Lager und unsere grünlinks angehauchten Mainstream-Medien in Wallung brachte:

    Eine deutsche Journalistin führte ein Interview mit einem FDP-Spitzenpolitiker – soweit ich mich zurückerinnere war das Wolfgang Kubicki, bin mir aber nicht sicher. Im Verlaufe des Interviews sagte Kubicki, auf ihr Dekolletee schauend, „Zu Ihnen würde ausgezeichnet ein fesches Dirndl passen“ (sinngemäß). Jede normale Frau hätte das als Kompliment aufgefaßt und gesagt „Oh, danke“. Nicht so diese Journalistin, offenbar aus der grünlinken Ecke stammend. Sie reagierte empört und beendete das Interview. In den deutschen Mainstream-Medien wurde Kubicki daraufhin „Sexismus“ vorgeworfen.

    Nachbemerkung: Sollte es nicht Wolfgang Kubicki, sondern ein anderer FDP-Politiker gewesen sein, so bitte ich um Entschuldigung. Ich bin mir aber sicher, er würde mir verzeihen.

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