Verhandlungen geplatzt: Namibia ist unzufrieden mit deutschem Entschädigungsangebot

16. August 2020
Verhandlungen geplatzt: Namibia ist unzufrieden mit deutschem Entschädigungsangebot
International
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Foto: Symbolbild

Windhuk/Berlin. Deutschland soll zahlen – diesmal nicht an Polen, sondern an Namibia, das früher einmal Deutsch-Südwestafrika war. Zwar machte sich die deutsche Kolonialmacht keiner Verbrechen und vorsätzlicher Ausplünderung schuldig wie etwa die Belgier im Kongo. Ganz ohne Härten ging es aber auch in Deutsch-Südwest nicht ab: zwei Aufstände der Herero und Nama mußte die deutsche Kolonialverwaltung in den Jahren 1904 bis 1908 niederschlagen. Dafür will das heutige Namibia eine Entschädigung.

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Jetzt hat die Regierung in Windhuk ein Entschädigungsangebot der Bundesrepublik abgelehnt. Das Angebot der Bundesregierung, zehn Millionen Euro als Wiedergutmachung zu zahlen, sei für Präsident Hage Geingob weiter „nicht akzeptabel“, zitierte die Zeitung „The Namibian“ den Berater des Präsidenten, Alfredo Hengari.

Geingob selbst twitterte, er sei über den Stand der Gespräche informiert worden und habe empfohlen, die Verhandlungen fortzusetzen. „Wir bleiben beim Abschluß dieser Schlüsselmission konsequent“, schrieb er.

Deutschland war von 1884 bis 1915 Kolonialmacht im heutigen Namibia. Seit Jahren verhandeln beide Regierungen darüber, wie eine Wiedergutmachung aussehen soll. Präsidentenberater Hengari teilte mit, die deutsche Regierung habe zugestimmt, eine „bedingungslose Entschuldigung“ an die namibische Regierung, ihr Volk und die betroffenen Gemeinden zu richten. Allerdings wolle Deutschland nicht den Begriff „Reparationen“ benutzen. Stattdessen wolle man von „Heilung der Wunden“ sprechen. Das namibische Verhandlungsteam halte diesen Begriff aber für unzureichend. (rk)

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4 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Ich stelle immer wieder fest, daß historische Passagen, die für das Deutschland vor 1918 und vor 1945 entlastend sind, einfach weggelassen werden. Das gilt auch für den „Krieg in Deutsch Südwestafrika“ (die Niederschlagung der Aufstände der Schwarzen 1904 – 1908).

    Im Küstengebiet Namibias hatten sich deutsche Kaufleute angesiedelt. Zum Schutz vor den Nama und Herero gab es eine relativ kleine deutsche Kampftruppe. Es kam wiederholt zu Übergriffen der Schwarzen in größerer Zahl auf die Kaufleute und ihre Familien, wahrscheinlich um sie aus ihren Stammesgebieten zu vertreiben. Die deutsche Truppe war aber zu schwach, um sie vor den Übergriffen wirkungsvoll zu schützen. Sie forderte deshalb aus dem kaiserlichen Deutschland militärische Verstärkung an. Dieses schickte eine adäquate Streitmacht. Der Krieg in Deutsch Südwestafrika begann und endete 1908 mit dem Sieg Deutschlands. Es trifft nicht zu, daß die unterlegenen Schwarzen nun versklavt wurden, und auch einen Genozid gab es nicht. Im Gegenteil: Nicht wenige Schwarze waren vom „deutschen Wesen“ so angetan, daß sie der deutschen Armee beitraten und dort mit Stolz dienten. Die Deutschen brachten die Zivilisation mit nach Namibia!

    Noch heute leben Deutsche in Namibia, bspw. als Farmer, in der Hauptstadt Windhoek gibt es – soweit mir bekannt – eine deutsche Schule und mehrere deutsche Straßennamen. Wofür soll die Bundesrepublik Deutschland eigentlich heute noch zahlen, etwa dafür, daß sie als einstige Kolonialmacht (bis 1919) die Zivilisation nach Namibia brachte, und daß die dort lebenden Deutschen zum Wohle Namibias beitragen?

    Aber vermutlich hat die Regierung Namibias sich gedacht „Na, versuchen kann man’s ja mal, einige Millionen Euro werden dabei schon herausspringen!“. Bleibt zu hoffen, daß die Merkel-Regierung endlich einmal Rückgrat zeigt und sich darauf nicht einläßt!

  2. Mike Hunter sagt:

    Nicht einen Penny deutscher Steuergelder für diese Truppe. Wir haben für das Kaiserreich nichts zu zahlen.

  3. Lack sagt:

    Wer den kleinen Finger reicht, soll sich nicht wundern, wenn ein Krokodil die ganze Hand abbeißt!

  4. Irrsinn made in Germoney sagt:

    Wie hieß es früher?
    Wer den Pfennig nicht ehrt, ist mehr nicht wert…

    Und warum sollen wir für Kaiserreich zahlen? Wurde doch abgeschafft.

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