Erdogan macht Druck: Hagia Sophia soll wieder Moschee werden

6. Juli 2020
Erdogan macht Druck: Hagia Sophia soll wieder Moschee werden
International
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Foto: Symbolbild

Istanbul/Konstantinopel. Der türkische Präsident Erdogan macht ernst – er möchte die Hagia Sophia, das alte Wahrzeichen der vormals christlichen Weltstadt Konstantinopel, das derzeit Museum ist, wieder in eine Moschee umwandeln.

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Derzeit prüft das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei die Umwandlung. Wie der Staatssender TRT berichtete, wird die Entscheidung über den – auch in der Türkei durchaus umstrittenen – Antrag innerhalb der nächsten 15 Tage bekannt gegeben. Der imposante Kuppelbau war zwölf Jahre nach der Republikgründung durch Kemal Atatürk 1935 in ein Museum umgewandelt worden und ist seither offen für Besucher aller Religionen.

Präsident Erdogan hatte im Juni erklärt, das höchste Verwaltungsgericht solle über den Status des Unesco-Weltkulturerbes entscheiden. „Nach dem Urteil werden die notwendigen Schritte unternommen“, fügte er hinzu.

Seit dem Amtsantritt seiner islamisch-konservativen Regierung im Jahr 2002 hat es immer wieder Bestrebungen gegeben, die Hagia Sophia wieder als Moschee zu nutzen. Es sei ein „großer Fehler“ gewesen, die einstige Moschee nach der Republikgründung in ein Museum umzuwandeln, erklärte Erdogan vergangenes Jahr in einem Interview mit einem Fernsehsender.

Der auf Türkisch Ayasofya genannte Bau mit der 55 Meter hohen Kuppel war im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian als Basilika errichtet und über Jahrhunderte für die Krönung der byzantinischen Kaiser genutzt worden. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt und um vier Minarette ergänzt. Die Umrüstung in ein Museum war eine zentrale Reform der modernen Republik unter der Führung des säkularen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Kremlin.ru/CC BY 4.0

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2 Kommentare

  1. Scripted Reality sagt:

    In der BRD wacht man erst auf, wenn der Kölner Dom an der Reihe ist.

  2. Spionageabwehr sagt:

    Das Hilfeersuchen aus Konstantinopel hatten wir abgelehnt

    Konstantinopel fiel.
    Seitdem haben wir den Salat.
    Die Alte Seidenstraße wurde unterbrochen.
    Ehemals unbedeutende Randstaaten im Westen konnten sich zu Großmächten aufblasen.
    Eine Kolonie in der Neuen Welt meint bis heute,
    die Welt beherrschen zu müssen.
    Obwohl sie inzwischen bankrott ist.

    Jetzt wird die Neue Seidenstraße gebaut.
    Alles renkt sich wieder ein.

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