US-Wirtschaftsweiser prognostiziert die Ent-Globalisierung. „Vor uns ein Jahrzehnt der Verzweiflung“

5. Mai 2020
US-Wirtschaftsweiser prognostiziert die Ent-Globalisierung. „Vor uns ein Jahrzehnt der Verzweiflung“
International
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Foto: Symbolbild

New York. In einem Grundsatzbeitrag für die SPD-nahe Denkfabrik „Internationale Politik und Gesellschaft“ (IPG) hat der amerikanische Wirtschaftsweise und frühere Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Nouriel Roubini, der Weltpolitik turbulente Entwicklungen prophezeit. Insgesamt rechnet Roubini mit einem „post-pandemischen“ Zeitalter, das durch zahlreiche „Negativ-Trends“ gekennzeichnet sein werde – ökonomisch, politisch und sozial.

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Neben den rein ökonomischen Turbulenzen – Rezession, Deflation, Währungsabwertung – sieht Roubini das Ende der globalisierten Weltordnung voraus, wie sie in den letzten Jahrzehnte prägend war: „Die Pandemie beschleunigt Trends in Richtung Balkanisierung und Fragmentierung, die bereits vorher im vollen Gange waren. Die USA und China werden sich schneller entkoppeln, und die meisten Länder werden darauf mit einer noch protektionistischeren Politik reagieren, um ihre heimischen Unternehmen und Arbeitnehmer vor globalen Verwerfungen zu schützen. Die postpandemische Welt wird durch stärkere Beschränkungen der Freizügigkeit von Waren, Dienstleistungen, Kapital, Arbeitskräften, Technologien, Daten und Informationen gekennzeichnet sein.“

Parallel dazu sieht Roubini, der Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Stern School of Business der New York University ist, in weiten Teilen eine Abkehr von der Demokratie und die Rückkehr zu autoritären Politikmodellen: „Populistische Führer profitieren häufig von wirtschaftlicher Schwäche, Massenarbeitslosigkeit und zunehmender Ungleichheit. Unter den Bedingungen erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit wird es starke Impulse geben, Ausländer zu Sündenböcken für die Krise zu machen. Viele Arbeiter und weite Bereiche der Mittelschicht werden anfälliger werden für populistische Rhetorik, insbesondere für Vorschläge zur Beschränkung von Einwanderung und Handel.“

Globalpolitisch werde sich der Konflikt zwischen den USA und China verschärfen, wofür die bereits begonnene Entflechtung beider Volkswirtschaften ein gewichtiges Indiz sei. Roubini sieht einen neuen Kalten Krieg am weltpolitischen Horizont aufziehen, diesmal zwischen den USA und ihren Verbündeten auf der einen und China, Rußland, Iran und Nordkorea auf der anderen Seite. Zwar gebe es trotz des eher düsteren Szenarios die Chance für ein „Happy end“. Zunächst aber sieht Roubini ein „Jahrzehnt der Verzweiflung“ auf die Menschheit zukommen, das nur mit großer Mühe gemeistert werden könne. (mü)

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