Peinliches Krisen-Management: Bundeswehr „verliert“ sechs Millionen Atemschutzmasken

25. März 2020
Peinliches Krisen-Management: Bundeswehr „verliert“ sechs Millionen Atemschutzmasken
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin/Mombasa. Das ist außerordentlich peinlich und dem Ruf des deutschen Krisen-Managements nicht gerade förderlich: eine große Lieferung dringend benötigter Atemschutzmasken ist offenbar in Kenia „verschwunden“.

Beim Einkauf der Schutzmasken durch die Bundeswehr seien sechs Millionen bestellte Atemschutzmasken „verlorengegangen“, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Sie bestätigte damit einen Bericht des „Spiegel“.

Dem Bund sei durch den Verlust „kein Schaden entstanden, weil die Masken noch nicht geliefert wurden und noch nicht bezahlt wurden“, betonte die Sprecherin. „Der Vertrag ist hiermit nichtig.“ Welche Rolle Kenia bei der Beschaffung der Masken spielte, konnte sie zunächst nicht sagen.

In Deutschland brauchen Ärzte und Kliniken wegen der Ausbreitung des Coronavirus dringend Nachschub an Atemschutzmasken. Der Krisenstab der Bundesregierung hatte das Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz beauftragt, den Einkauf von Schutzmaterial für das Gesundheitsministerium logistisch zu unterstützen.

Der „Spiegel“ zitierte aus einem vertraulichen Bericht des Ministeriums, demzufolge die Masken nicht geliefert worden seien, „da die Ware am Flughafen in Kenia verschwand“. Eigentlich sollten die Masken bereits am vergangenen Freitag in Deutschland eintreffen. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    „Dem Bund ist durch den Verlust der (dringend benötigten) Atemschutzmasken kein Schaden entstanden“, so die Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums. Wie bitte, soll das ein Witz sein? Wenn unsere Ärzte und Kliniken keine weiteren Atemschutzmasken erhalten, ist der Schaden immens!

    Und was hat Kenia eigentlich mit der Lieferung dieser Schutzmasken zu tun? Daß es auf den Flughäfen Schwarzafrikas mitunter drunter und drüber geht, ist kein Geheimnis. Und daß Lieferungen „einfach so“ verschwinden, ist oft auch Folge der weitverbreiteten Korruption – und: auch dort gibt es die Mafia!

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