US-Imperium im Abstieg: US-Portal warnt vor wachsendem Einfluß Rußlands und Chinas in Afrika

27. Januar 2020
US-Imperium im Abstieg: US-Portal warnt vor wachsendem Einfluß Rußlands und Chinas in Afrika
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Im amerikanischen Verteidigungsministerium registriert man die Veränderung der geostrategischen Gewichte in Afrika mit Sorge – vor allem Rußland und China stehen im Begriff, ihren Einfluß auf dem schwarzen Kontinent auszubauen und die USA sukzessive zu verdrängen. Das US-Portal militarytimes.com widmete diesem Thema jetzt einen Grundsatzbeitrag. Das US-Kommando in Afrika (AFRICOM) erwägt demzufolge verschiedene Szenarien, wie die Positionen der USA in Afrika gestärkt werden könnten.

Generalmajor William Gayler zufolge könnte der Einfluß des Pentagon in Afrika weniger durch die Lieferung von Ausrüstung oder durch den Zugang zu Ressourcen als vielmehr durch die Herstellung von partnerschaftlicher Beziehungen zu einzelnen afrikanischen Staaten erhöht werden.

Wörtlich heißt es in dem Beitrag: „Geyler erinnerte an rund 20 bilaterale Verträge, die Rußland seit 2015 mit afrikanischen Ländern unterzeichnet hatte.“ Und weiter: „Der Einfluß dieser Abkommen auf US-Operationen ist im Moment nur schwer abzuschätzen. Aber AFRICOM verfolgt alle damit verbundenen Prozesse.“

Dem Portal zufolge hatte Rußland an allen Waffenlieferungen an Afrika zwischen 2013 und 2017 einen Anteil von etwa 39 Prozent, China 17 Prozent.

Brigadegeneral Gregory Hadfield von AFRICOM weist laut dem Beitrag auf die zunehmende Zahl der diplomatischen Vertretungen Pekings in Afrika hin: „Seit Beginn 2012 nahm die Zahl der Botschaften Chinas auf dem Kontinent um 24 Prozent auf 52 zu. Zudem richtete Peking 2017 einen Militärstützpunkt in Dschibuti ein.“

Nach Einschätzung des Generals erwägt China den Ausbau seiner ökonomischen Möglichkeiten auf dem Kontinent, indem es immer stärker in die Infrastruktur und in die Förderung von Bodenschätzen investiere.

Mitte Januar hatte das Portal bereits berichtet, daß die USA eine Umverteilung ihrer Kräfte in Afrika erwägen. Im Gespräch sei auch ihre Reduzierung, um Rußland und China in anderen Regionen besser die Stirn bieten zu können. Es gebe aber noch keine endgültige Festlegung auf eine künftige Marschroute. (mü)

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