Im Angesicht der Pandemie: China nimmt den Kampf gegen das Coronavirus auf

26. Januar 2020
Im Angesicht der Pandemie: China nimmt den Kampf gegen das Coronavirus auf
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Die deutschen Medien setzen noch auf Abwiegeln, aber im Ausland wird bereits Klartext gesprochen: das Coronavirus 2019-nCoV könnte zur größten medizinischen Bedrohung im noch jungen 21. Jahrhundert werden. Alle Zeichen stehen auf Pandemie, und einen Impfstoff gibt es bis auf weiteres nicht. Einstweilen breitet sich das Virus rasend schnell aus. Auch aus Europa werden inzwischen die ersten Fälle gemeldet.

Die chinesischen Behörden reagieren mit drastischen Maßnahmen. Die Elf-Millionen-Metropole Wuhan, in der bis dato die meisten Fälle gemeldet wurden, sowie mehr als ein Dutzend weitere große Städte wurden abgeriegelt. Insgesamt schottete China damit inzwischen 43 Millionen Menschen ab, das entspricht mehr als der halben Bevölkerung Deutschlands.

26 Patienten starben bisher, die Zahl der Infizierten stieg nach jüngsten Angaben auf knapp 900.

In Wuhan, dem Zentrum des Ausbruchs, gelten inzwischen rigide Vorschriften. Schutzmasken sind Pflicht, der öffentliche Verkehr ruht. Wer in Hotels, Restaurants, Einkaufszentren oder Parks keine Maske trägt, wird bestraft. Mittlerweile wurden auch sämtliche Flug- und Zugverbindungen aus Wuhan gekappt. Bewohner dürfen die zentralchinesische Stadt nur noch unter Angabe besonderer Gründe verlassen.

Insgesamt erließ China im Kampf gegen eine Verbreitung der Lungenkrankheit strikte Bewegungsbeschränkungen für rund 43 Millionen Menschen. Zuletzt wurden am Freitag in Jingzhou (5,6 Millionen Einwohner), Xiaogan (fünf Mio.), Yichang (vier Mio.), Tianmen (1,7 Mio.) und in Dangyang (470.000) der öffentliche Verkehr und die Züge in andere Orte gestoppt, wie die Stadtregierungen mitteilten.

Die Hauptstadt Peking hat unterdessen alle größeren Veranstaltungen und Tempelfeste anläßlich des chinesischen Neujahrsfestes am Samstag gestrichen. Die städtische Tourismusbehörde teilte am Donnerstag mit, daß damit „die Ansammlungen von Menschen verringert werden sollen“. Die Gesundheit habe Vorrang.

Nach dieser Maßgabe unternehmen die Behörden im Kampf gegen die Seuche größte Anstrengungen: in Wuhan soll nun binnen eineinhalb Wochen (!) eine Klinik mit 1000 Betten nur für die mit dem neuen Erreger infizierten Patienten errichtet werden. Auf der Baustelle waren am Freitag Dutzende Bagger und Lastwagen im Einsatz. Die Klinik mit mehr als 25.000 Quadratmetern Fläche soll bereits am 3. Februar in Betrieb gehen. (mü)

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