Jugendämter auf Kinderklau: Allein 2018 wurden über 40.000 Kinder in Obhut genommen

10. Oktober 2019
Jugendämter auf Kinderklau: Allein 2018 wurden über 40.000 Kinder in Obhut genommen
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. In Deutschland findet ein organisierter Kinderraub statt. Es handelt sich um sogenannte „Inobhutnahmen“ durch die Jugendämter. Der Zahl steigt rapide an. Laut dem ZDF wurden allein im Jahr 2018 sage und schreibe 40.389 Kinder aus ihren Familien genommen – „so viele wie noch nie“. Doch nicht immer sind die Inobhutnahmen notwendig. Ein konkreter Verdacht auf Gewaltanwendung konnte in der Mehrzahl der Fälle nicht nachgewiesen werden.

„Ich habe Aussagen von Leitungsebenen, die wären vor zehn Jahren unmöglich gewesen: Lieber zehn Kinder mehr in Obhut nehmen als notwendig ist, oder ins Heim geben, als eins zu wenig“, wird Wolfgang Hammer, ehemaliger Abteilungsleiter der Kinder- und Jugendhilfe der Hamburger Sozialbehörde, vom ZDF zitiert.

Dabei sollte eine Heimunterbringung nur das allerletzte Mittel sein. Laut „ZDF“ sei es Tatsache, daß die Jugendämter überlastet seien. Ein Mitarbeiter habe bis zu 100 Fälle zu betreuen – nicht etwa im Monat, sondern parallel, sagt Kerstin Kubisch-Piesk, die auf 25 Jahre Arbeit im Jugendamt Berlin-Mitte zurückblicken kann. Mit den Jahren hätten sich die Anzahl der Fälle erhöht, 35 bis 40 wären hingegen angemessen.

Problematisch sei vor allem, daß gerade junge, unerfahrene Berufsneueinsteiger gleich zu Beginn Härtefälle bearbeiten müßten und dabei auch falsche Entscheidungen träfen. (se)

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