Migrantenlawine auf den griechischen Inseln: „Flüchtlinge“ überfordern Symi

9. Oktober 2019
Migrantenlawine auf den griechischen Inseln: „Flüchtlinge“ überfordern Symi
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Auf der kleinen griechischen Insel Symi mit rund 3000 Einwohnern ist die Lage wegen der Ankunft Hunderter Migranten aus der Türkei explosiv. „Wir haben hier 420 Menschen, die auf den Straßen schlafen. Sie müssen dringend weg“, erklärte der Bürgermeister der beliebten Touristeninsel, Papakalodoukas, gegenüberdem griechischen Nachrichtensender Skai. Weitere 80 Migranten seie in der Polizeistation untergebracht.

Die Migranten hätten nach den Worten des Bürgermeisters die Straßen der Insel zu „Toiletten“ verwandelt. „Am Ende gehen wir weg, und die [Migranten; d. Red.] bleiben hier“, meinte er. Die Regierung in Athen habe bisher trotz wiederholter Hilferufe nichts unternommen. „Wir haben den Punkt erreicht, wo wir die Türken anrufen und sie bitten, keine Migranten mehr rüberzuschicken“, so der Bürgermeister.

Die Insel Symi der Dodekanes-Inselgruppe liegt nur rund sieben Kilometer von der Datca-Halbinsel im Südwesten der Türkei entfernt. Schlepper schicken seit Wochen immer mehr Migranten auch zu den kleineren griechischen Inseln im Osten der Ägäis.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kündigte angesichts der neuen Migrantenwelle ein verschärftes Asylverfahren und die Ausweisung nicht kooperierender Migranten an. „Die Weigerung, zu kooperieren, wird künftig Konsequenzen haben“, sagte er. Das gelte auch für Migranten, die sich weigerten, von einem Flüchtlingslager zu einem anderen gebracht zu werden, oder die zu Gesprächen in Zusammenhang mit ihrem Asylantrag nicht erschienen. Wer nicht kooperiere, solle demnach in geschlossen Abschiebelagern interniert werden.

Zugleich werden die Methoden der Schlepper immer dreister. Laut dem britischen „Telegraph“ sollen sie an der türkischen Westküste bereits Jet-Ski-Fahrten zur griechischen Insel Lesbos anbieten. Auch gestohlene Fischerboote und Luxusjachten sollen mittlerweile für die Überquerungen eingesetzt werden. (mü)

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