Neue Unruhen in Hongkong: Wie lange sieht Peking noch zu?

8. August 2019
Neue Unruhen in Hongkong: Wie lange sieht Peking noch zu?
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Hongkong wird immer mehr zum offenen Konfliktherd. Nachdem in den letzten Tagen bereits Sprecher der chinesischen Volksbefreiungsarmee vor einem möglichen Einsatz in der früheren britischen Kolonie warnten, erklärte jetzt auch ein hochranginger Pekinger Regierungsvertreter –  Yang Guang, Sprecher der für Hongkong und Macao zuständigen Behörde – unmißverständlich: „Wer mit dem Feuer spielt, kommt im Feuer um.“ Die Warnung richtete sich an die Demonstranten in Hongkong, die sei zwei Monaten die Zentralregierung in Peking herausfordern.

Nach einem erneuten Wochenende mit Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten stürzte am Montag die Sonderwirtschaftszone ins Chaos. Bahn- und Busdienste wurden eingestellt. Demonstranten blockierten Gleise und Bahnhöfe.

„Unterschätzen Sie nicht die feste Entschlossenheit und immense Stärke der Zentralregierung“, sagte Yang bei einer Pressekonferenz in Peking. Er reagierte damit auf einen Generalstreik und neue teils gewaltsame Proteste in Hongkong.

China warnte zudem amerikanische Politiker angesichts der anhaltenden Unruhen in der britischen Ex-Kolonie vor einer Einmischung. Die Stadt gehöre zu China, erklärte die Vertretung des Außenministeriums in Hongkong am Dienstag. Die Volksrepublik werde auf alle Maßnahmen entschlossen reagieren, die der Souveränität des Landes schadeten. US-Politiker sollten unverzüglich aufhören, mit Separatisten der Stadt zu verhandeln.

China macht eine „sehr kleine Gruppe von skrupellosen und gewalttätigen Kriminellen und die dreckigen Kräfte hinter ihnen“ für die Proteste in Hongkong verantwortlich. Die „radikalen Proteste“ hätten starke Auswirkungen auf den Wohlstand und die Stabilität Hongkongs, kritisierte Yang. Die Sonderverwaltungszone werde dadurch in einen „gefährlichen Abgrund“ gestoßen. (mü)

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