Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz in Israel: Europa lockt Migrationswillige an

19. Juli 2019
Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz in Israel: Europa lockt Migrationswillige an
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv. Der österreichische Ex-Bundeskanzler Kurz hat bei einem Besuch in Israel davor gewarnt, falsche Signale an Migrationswillige auszusenden. Am Rande von Geprächen mit Premier Netanjahu und Sicherheitsminister Erdan wies Kurz darauf hin, daß die Migrationszahlen wieder anstiegen, „und wir erleben in Europa einen politischen Kampf um die Positionierung in dieser Frage.“ In dieser Frage bezog Kurz klar Stellung: „Wer glaubt, daß es irgendwann keine Absicht mehr geben wird, nach Europa zu kommen, täuscht sich.“ Allerdings habe die Situation in den Flüchtlingslagern in Libyen weniger das nordafrikanische Krisenland zu verantworten „als Europa, das den Eindruck erweckt, ein Kommen sei möglich. Europa hat die Migration nach Libyen angelockt.“

Kurz äußert sich auch über den Vorwurf, Menschen nicht retten zu wollen: „Es ist geschmacklos, darzustellen, als sei man gegen Rettung. Die Frage ist einzig und allein, was passiert nach der Rettung?“

Im Gespräch mit Premier Netanyahu kamen beide Politiker zu dem Schluß: je offener die Grenzen, desto besser läuft das Geschäft der Schlepper. Auch Israel hatte am Sinai ein Problem mit illegaler Migration aus Afrika. Deshalb sei es am besten, die Migration aus Afrika schon am Südrand der Sahara zu stoppen. (mü)

 

Bildquelle: flickr/Österreichisches Außenministerium/CC BY 2.0 – (C) photonews.at/Georges Schneider – Stift Wien – 13.06.2016 – Sebastian Kurz ÖVP

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