Vereinte Nationen: Bevölkerungswachstum schwächt sich überall ab – nur in Afrika nicht

17. Juli 2019
Vereinte Nationen: Bevölkerungswachstum schwächt sich überall ab – nur in Afrika nicht
International
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Foto: Symbolbild

New York. Der United Nations Population Fund (UNFPA) hat seinen aktuellen Weltbevölkerungsbericht veröffentlicht. Aus ihm geht hervor, daß sich das Bevölkerungswachstum in fünf der sechs besiedelten Kontinente abgeschwächt hat – nur in Afrika nicht. Hier erwartet die Organisation über die Hälfte des weltweiten Bevölkerungswachstums bis 2050 und eine Steigerung des Weltbevölkerungsanteils von 17 auf etwa 25 Prozent.

38 Prozent der afrikanischen Schwangerschaften sind dem Bericht nach nicht von den werdenden Müttern gewollt, geschehen aber, weil keine adäquaten Verhütungsmethoden zur Verfügung stehen. Würde das geändert, dann könnte man nach Ansicht von Renate Bähr, Geschäftsführerin der der Stiftung Weltbevölkerung, nicht nur das Leben dieser Frauen verbessern, sondern auch den „Druck auf Umwelt und Klima“ verringern.

Einen Vorschlag, wie man dem abhelfen könnte, machten allerdings nicht die Verfasser des UNFPA-Berichts, sondern Social-Media-Nutzer, die auf einen im August vom Bundesaußenministerium gemachten Aufruf hin die Frage stellten, warum nicht auch afrikanische Länder, die ihre Bevölkerung tatenlos in einem Mißverhältnis zur Wirtschaftsentwicklung wachsen lassen, mit Sanktionen zu einer Änderung gedrängt werden – wie schließlich auch Rußland und dem Iran gegenüber verfahren werde.

Auch China ist im übrigen ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie es mit einer Ein-Kind-Politik gelang, ein Land aus der Armut zu heben. Dort hatte sich die Bevölkerung in den 30 Jahren von 1950 bis 1980 trotz einer schweren Hungersnot zu Anfang der 1960er nahezu verdoppelt. Während der 1970er Jahre versuchte die chinesische Regierung deshalb, das Bevölkerungswachstum durch Propaganda zu begrenzen – damit gelang ein gewisser Rückgang der Geburtenrate, allerdings nur von durchschnittlich fast 6 auf knapp drei Kinder pro Familie. 1979 führte Deng Xiaoping dann die im Westen als „Ein-Kind-Politik“ bekannt gewordene Linie ein, um den Teufelskreis aus Überbevölkerung und Unterentwicklung zu durchbrechen und Fortschritt durch bessere Bildung zu erreichen. (mü)

Ein Kommentar

  1. akizur sagt:

    Die Chinesen sind ein intelligentes Volk und haben eben Disziplin. MIt etwas Nachdruck von seiten der Regierung. Die Afrikaner aber haben nichts von all dem.
    Dafúr müssen nun die Europäer büssen.

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