Lungenfachärzte gehen auf die Barrikaden: von der EU festgelegte Feinstaub-Grenzwerte „völliger Unsinn“

23. Januar 2019
Lungenfachärzte gehen auf die Barrikaden: von der EU festgelegte Feinstaub-Grenzwerte „völliger Unsinn“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Die Kritik an den Grenzwerten für Stickstoffdioxid und Feinstaub – und damit an den drohenden Fahrverboten für ältere Dieselfahrzeuge – wächst auch unter Ärzten. Nun haben mehr als 100 Lungenärzte ein Positionspapier unterzeichnet, das die Gesundheitsgefahren anzweifelt und fordert, die geltenden Grenzwerte zu überprüfen.

Darin hat beispielsweise der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Dieter Köhler, einen Großteil der vorhandenen Studien zu Gesundheitsgefahren durch Dieselabgase als methodisch fragwürdig kritisiert. Damit stellt er sich gegen die bisherige Position des aktuellen DGP-Vorstands. Dieser hatte noch im vergangenen November in einem Positionspapier ausführlich auf mögliche Gesundheitsrisiken durch Luftschafstoffe hingewiesen.

Im aktuellen Papier halten die Kritiker fest, sie sähen „derzeit keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und NOx“ (Stickstoffverbindungen). Im Gegensatz zu Politikern und Umweltschutzlobbyisten, die auf Grundlage von Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) argumentieren, daß jährlich rund 13.000 Sterbefälle durch besagte NOx und bis zu 80.000 Todesfälle aufgrund von Feinstaub zu konstatieren seien, positionieren sich die Lungenfachärzte frontal gegen diese Thesen, die sie für wissenschaftlich nicht haltbar und mathematisch konstruiert halten. Denn es würden etwa genauso viele Personen jährlich an durch Zigarettenrauch verursachtem Lungenkrebs und an chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) versterben.

„Lungenärzte sehen in ihren Praxen und Kliniken diese Todesfälle an COPD und Lungenkrebs täglich; jedoch Tote durch Feinstaub und NOx, auch bei sorgfältiger Anamnese, nie. Bei der hohen Mortalität müßte das Phänomen zumindest als assoziativer Faktor bei den Lungenerkrankungen irgendwo auffallen“, heißt es in dem heute veröffentlichten Papier.

Dieter Köhler erklärte gegenüber der „Welt“, die von der EU festgelegten Stickoxid-Grenzwerte seien „völlig unsinnig“. Wenn man einen Vergleich der Belastung durch Zigarettenrauch mit der angeblichen Feinstaubbelastung ziehe, „müßte eigentlich jeder Raucher binnen weniger Wochen tot umfallen“, so Köhler. Und gegenüber dem NDR erläuterte der Lungenfacharzt: „Das Dilemma ist hier, daß die Datenlage das nicht hergibt. Der jetzige Grenzwert NO2 ist völlig ungefährlich. Er produziert keinen einzigen Toten.“ (se/tw)

 

Bildquelle: Pixabay

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Schlichting sagt:

    Die Gutachten der Lungenärzte und die mediale Verbreitung ihrer Analysen können von den Autokonzernen zwar nicht aus der Portokasse bezahlt werden, doch sie sind wahrscheinlich erheblich preiswerter, als das Nachrüsten der Dieselmotoren mit Kats. Egal worum es geht, die deutsche Bevölkerung wird von ihrer Regierung generell belogen und betrogen.

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