Orbán spricht Klartext: „Es wird künftig in Europa zwei Zivilisationen geben“

13. Januar 2019
Orbán spricht Klartext: „Es wird künftig in Europa zwei Zivilisationen geben“
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. Erfreulich deutliche Worte kommen wieder einmal vom ungarischen Ministerpräsidenten Orbán. Er will, sagte er im Rahmen einer zweistündigen Pressekonferenz am Donnerstag, die bevorstehenden Europawahlen 2019 zum Votum gegen jede Art von Migration machen. Dazu müßten migrationskritische Kräfte die Mehrheit erobern.

Wörtlich sagte Orbán: „Ungarns Ziel ist es, daß (…) die migrationsablehnenden Kräfte im Europaparlament, dann in der Europäischen Kommission und schließlich, als Ergebnis nationaler Wahlen, im Europäischen Rat die Mehrheit erlangen.“

Orbán äußerte sich zudem grundsätzlich über die Zukunft Europas. Es werde künftig in Europa „zwei Zivilisationen, mit einer gemischten christlich-muslimischen Zivilisation auf der einen Seite“, und einem „christ-demokratischen“ Lager auf der anderen Seite geben. Orbán rechnet sich mit seiner Fidesz-Partei dem zweiten Lager zu. Den ebenfalls migrationskritischen italienischen Lega-Innenminister Salvini bezeichnete er als „mutig“, während er Frankreichs Präsident Macron „bekämpfen“ wolle, weil dieser der Anführer der Pro-Migrationskräfte sei. Er sehe sich daher in der Pflicht, sich Macron entgegenzustellen. „Das ist nichts Persönliches, aber etwas, was die Zukunft unseres Landes betrifft. Wenn das eintrifft, was er in Zusammenhang mit der Migration will, wäre es schlecht für Ungarn. Deswegen muß ich gegen ihn kämpfen“, erklärte Orbán.

Als Modell für das von ihm favorisierte „moderne christ-demokratische Europa“ verwies er auf Brasilien unter seinem neuen rechten Präsidenten Bolsonaro. Ihm gefalle dessen Lösung „Brasilien vor allem, Gott über allem“.

Deutschland hingegen bringe Ungarns Entscheidungen in der Migrationspolitik keinen Respekt entgegen. Er fühle sich unter ständigem Druck insbesondere der deutschen Medien, Einwanderer ins Land lassen zu müssen. „Ich sehe nicht, daß hier ein Kompromiß möglich ist“, stellte Orbán klar. (mü)

5 Kommentare

  1. J.A. Kapteyn sagt:

    Hoffentlich sind die migrationsablehnenden Kraefte in Europa so schlau um in Mai die richtigen migrationskritischen Parteien zu waehlen.

    Die migrationsablehnende Stimmung der EU-buerger wird almaehlich staerker.

    Wuenschen wir Orbán viel Erfolg um Ungarns Ziel zu erreichen.

  2. Harry Schneider sagt:

    Solche Manner brauchen alle europaeischen Laender !

  3. Odo Stüttgen sagt:

    Es gibt meines Erachtens schon einen Mittelweg zwischen den Vorstellungen Ungarns und Italiens und Frankreichs und Deutschlands auf der anderen Seite. Dieser sollte gesucht und umgesezt werden. Im übrigen wäre es sinnvoll zwischen Flüchtlingen und Migranten deutlich zu unterscheiden.

  4. Wolfgang Schlichting sagt:

    Exzellente Überzeugung, mit der er Ungarn zum Wohle des ungarischen Volkes vor einer von Merkel und Macron geplanten Islamisierung Europas retten wird.

  5. Südwester sagt:

    Mit welchen Parteien wird Orban künftig zusammenarbeiten? Man kann nicht gegen Einwanderung sein, aber dann mit der CDU und ihren Schwesterparteien gemeinsame Sache machen.

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