„Frage des Respekts vor dem Tier“: Salvini bereitet Gesetzesvorschläge gegen das Schächten vor

8. Oktober 2018
„Frage des Respekts vor dem Tier“: Salvini bereitet Gesetzesvorschläge gegen das Schächten vor
International
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Foto: Symbolbild

Rom. Das wird Muslimen und Juden nicht gefallen: jetzt soll in Italien die rituelle Schlachtung von Tieren ohne Betäubung – das Schächten – verboten werden. Die Lega unter Innenminister Salvini hat nun zwei Gesetzesvorschläge vorgelegt, die die bisherigen Ausnahmen aufheben sollen. „Es ist  eine Frage des Respekts vor dem Tier als fühlendem Wesen“, heißt es dazu aus dem Innenministerium. Italien würde damit anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden, Polen oder der Schweiz folgen, in denen die rituelle Schlachtung bereits verboten ist.

Sowohl Juden als auch Muslime sehen Schächten als wichtigen Teil der Religionsausübung, Verfechter von Tierschutzrechten verurteilen das Schächten dagegen als unnötig grausam. Nun will die Lega die Ausnahmen aufheben, die bisher erlaubt haben, Tiere ohne Betäubung die Kehle aufzuschneiden und ausbluten zu lassen, wie es bei Juden und Muslimen vorgesehen ist.

Wie auch in den meisten anderen europäischen Ländern schreibt die Gesetzeslage in Italien vor, daß Tiere nicht leiden dürfen, wenn sie für Fleischkonsum getötet werden. Im Sinne der Religionsfreiheit wurden aber bisher Ausnahmen zugelassen. Mit den neuen Regelungen solle ein Gleichgewicht zwischen kulturellen Traditionen und europäischen Normen und Werten gefunden werden, berichtet die italienische Tageszeitung „Il Giornale“.

Erst heuer stellte der Europäische Gerichtshof fest, daß Auflagen für das rituelle Schlachten ohne Betäubung keinen Verstoß gegen die Religionsfreiheit darstellen. (mü)

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Tötete hierzulande ein Nicht-Jude oder ein Nicht-Muslim ein (Nutz)Tier durch Schächten, würde er wegen Tierquälerei angeklagt werden. Nicht so ein Jude bzw. ein Muslim (es gibt jedoch Ausnahmen): Sie begründen ihr grausames Tun an dem Tier – immerhin auch eine Schöpfung Gottes – damit, dieses Ritual würde ihnen ihre Religion vorschreiben. Nun stammt dieses Ritual – wie ich vermute – noch aus der Zeit des Alten Testaments, als Nutztiere zu Ehren ihres Gottes Jahwe auf den Altären geopfert wurden. Im Laufe der Zeit wurde selbiges dann auch bei Nutztieren vollzogen, die man verzehren wollte – die Muslime übernahmen später dieses Ritual.

    Nun leben wir nicht mehr in längst vergangenen Zeiten, wo man quasi jede Grausamkeit an Tieren mit „Religion“ rechtfertigen konnte, sondern im aufgeklärten 21. Jahrhundert. Ich plädiere deshalb dafür, in unserem Deutschland das rituelle Schächten rigoros – also ohne jegliche Ausnahme – zu verbieten! Wer darauf allerdings nicht verzichten kann oder will, weil er ein ach so gläubiger Jude oder Muslim ist, dem steht es natürlich frei, Deutschland in Richtung jene Länder zu verlassen, wo er seine Religion ohne irgendeine Beschränkung ausüben kann.

    Italiens Innenminister Salvini hat bei seiner Initiative selbstverständlich meine uneingeschränkte Unterstützung!

    • Bernd Sydow sagt:

      Beim Schächten wird dem Tier bei vollem Bewußtsein die Kehle durchgeschnitten, und es blutet langsam aus. Nun ist bekanntlich das Blut der Transporteur für den lebensnotwendigen Sauerstoff. Das Tier, das nicht weiß wie ihm geschieht, stirbt nicht etwa nach wenigen Augenblicken, oh nein, es gerät in absolute Panik und einen schmerzhaften Todeskampf – darin besteht die eigentliche Tierquälerei.

      Anders beim Menschen: Dieser ist meist nach wenigen Augenblicken bewußtlos, und dann tot (Stichwort: IS).

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