Rückschlag für den Minsker Friedensprozeß: Donezk-Anführer Sachartschenko ermordet

2. September 2018
Rückschlag für den Minsker Friedensprozeß: Donezk-Anführer Sachartschenko ermordet
International
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Foto: Symbolbild

Donezk. Das ist ein herber Schlag für den Friedensprozeß in der Ost-Ukraine: der Anführer der umkämpften Donezk-„Volksrepublik“ im Osten der Ukraine, Alexander Sachartschenko, ist bei einem Bombenanschlag getötet worden. Das teilten am Freitag Behördensprecher der Volksrepublik Donezk mit (die international nur bedingt anerkannt ist) und machten die Ukraine für das Attentat verantwortlich.

Drei weitere Personen seien bei der Explosion in einem Cafe im Zentrum von Donezk verletzt worden, sagte ein Sprecher. Unter den Verletzten war demnach der Finanzminister des Gebiets, Alexander Timofejew. Er sei ins Krankenhaus gebracht worden.

Der Sprecher sagte, es seien mehrere Personen festgenommen worden, ukrainische Saboteure und Personen, die mit ihnen verbunden seien. „Sie werden des Anschlags auf das Oberhaupt der Republik verdächtigt.“

Der 42jährige Sachartschenko hatte die Volksrepublik Donezk seit August 2014 geführt und hatte für seine Verdienste um den Unabhängigkeitskampf der Region zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Die Gebiete Donezk und Lugansk im Kohlerevier Donbass hatten 2014 ihre Abspaltung von der Ukraine erklärt, nachdem es infolge des vom Westen unterstützten Maidan-Putsches im Februar 2014 zu systematischen Drangsalierungen des russischstämmigen Bevölkerungsteils gekommen war.

Zwischen den pro-russischen Separatisten und den ukrainischen Regierungstruppen gilt formell seit Mittwoch ein Waffenstillstand, der aber schon wieder gebrochen worden ist. Eine Friedenslösung ist nicht in Sicht. Die Ukraine verfolgt nach wie vor die militärische Rückeroberung der östlichen Landesteile, die jedoch mehrheitlich von Russen bevölkert sind. (mü)

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