Vergangenheitsbewältigung auf spanisch: Linke Regierung will Franco umbetten

26. August 2018
Vergangenheitsbewältigung auf spanisch: Linke Regierung will Franco umbetten
International
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Foto: Symbolbild

Madrid. Die linke Vergangenheitsbewältigung grassiert auch in Spanien: jetzt hat die  spanische Regierung ein Dekret beschlossen, mit dem die Umbettung der Gebeine des „Caudillo“ Francisco Franco (1892-1975) erleichtert werden soll. Dieses sieht die Änderung eines bestehenden Gesetzes vor, um die Pläne zu legalisieren und juristischen Widerstand vor allem der Familie Franco aus dem Weg zu räumen.

Allerdings muß das Dekret noch vom Parlament verabschiedet werden. Auch dort können die regierenden Sozialisten mit der Unterstützung der Linkspartei Podemos, der baskischen Nationalisten und der Vertreter der katalanischen Separatisten rechnen und damit die Mehrheit bilden. Dies soll voraussichtlich im September geschehen.

Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sanchez hatte sich bereits kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni für eine baldige Exhumierung Francos ausgesprochen, der seit über 40 Jahren in einem riesigen Mausoleum („Valle de los caidos“) nordöstlich von Madrid begraben liegt. Dort soll nun eine Gedenkstätte für die „Opfer des Faschismus“ entstehen (während die bisherige, 1940 fertiggestellte Erinnerungsstätte immerhin den Opfern beider Seiten im Bürgerkrieg gewidmet ist).

Sanchez hatte die Umwidmung der Gedenkstätte vor allem damit begründet, daß Spanien als „gefestigte und europäische Demokratie” sich keine Symbole leisten könne, welche die Bevölkerung spalteten.

Francos sterbliche Überreste sollen seiner Familie übergeben werden, um sie in deren Familiengrab auf dem Pardo-Friedhof bei Madrid beizusetzen. Die Angehörigen Francos sind jedoch strikt gegen die Umbettung.

Die Debatten um das Mausoleum, das von 1940 bis 1959 von 20.000 republikanischen Zwangsarbeitern in den Fels getrieben wurde, dauert seit Jahrzehnten an. Neben Franco sind hier mehr als 30.000 Kämpfer und Soldaten begraben, die auf beiden Seiten des Spanischen Bürgerkriegs (1936-39) gefallen waren. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/SanchoPanzaXXI/CC BY-SA 4.0

Ein Kommentar

  1. Eidgenosse sagt:

    Ich weiss warum ich seit vielen Jahrzehnten nicht mehr nach Spanien fahre. Zu Francos Zeiten war der Staat sicher und die Polizei nicht korrupt. Heute ist Spanien multikriminell bis auf die Knochen und bis in „eltäre Kreise“. Einen echten Saustaat haben diese Verbrecher aus Spanien gemcht. Wo bleibt die Falange? Es gibt in Spanien nicht einmal Ansätze für eine nationale Bewegung. Und doe Katalanen? Das ist keine nationale Erhebung sondern nur eine bessere EU-Anbiederung.

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