Vergangenheitsbewältigung in den USA: Wieder Südstaaten-Denkmal zerstört

23. August 2018
Vergangenheitsbewältigung in den USA: Wieder Südstaaten-Denkmal zerstört
International
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Foto: Symbolbild

Chapel Hill (North Carolina). Auch in den USA, dem Mutterland der Demokratie jüngerer Zeitrechnung, schreitet die politisch korrekte Entsorgung der eigenen Geschichte mit Riesenschrittenvoran. Rund 250 Demonstranten haben jetzt auf einem Universitätscampus im US-Staat North Carolina ein Denkmal für Soldaten der früheren Südstaaten gestürzt. Die als „Silent Sam“ bekannte Statue gilt Gutmenschen und US-Linken als Symbol für „Rassismus“, weil die Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865) die Sklaverei beibehalten wollten und demzufolge heute pauschal als „rassistisch“ denunziert werden.

„Wir ermitteln derzeit wegen Vandalismus und bewerten das volle Ausmaß des Schadens“, teilte die University of North Carolina at Chapel Hill über Twitter mit. „Die Aktion heute Abend war gefährlich, und wir haben sehr viel Glück gehabt, daß niemand verletzt wurde“, hieß es weiter. Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Demonstranten am Montag mehrheitlich um Studenten.

Die Statue wurde laut der Hochschulwebseite 1913 in Erinnerung an „die Söhne der Universität, die zwischen 1861 und 1865 für ihr geliebtes Südland gestorben sind“, errichtet – eine Diktion, die für heutige Linke völlig inakzeptabel ist.

Seit den Protesten in Charlottesville im vergangenen Jahr entfernen immer mehr Städte im Süden der USA Statuen, die an den Bürgerkrieg erinnern – auch, um Demonstranten zuvorzukommen, die die Sache selbst in die Hand nehmen.

Der Gouverneur von North Carolina, der Demokrat Roy Cooper, verurteilte das gewaltsame Vorgehen der Demonstranten, aber nicht etwa aus grundsätzlichen Erwägungen. Er verstehe, daß viele Menschen frustriert seien, daß der Wandel so lange dauere, versicherte Cooper. Dennoch sei die „gewaltsame Zerstörung öffentlichen Eigentums“ fehl am Platz. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Der eigentliche Grund für den Ausbruch des US-amerikanischen Bürgerkriegs war nicht die Beibehaltung der Sklaverei in den Südstaaten – auch in den Nordstaaten gab es solche, allerdings geringeren Ausmaßes -, sondern daß die Südstaaten sich selbstständig machen wollten. Der amtierende Präsident der USA, Abraham Lincoln, wollte dies um jeden Preis (Krieg) verhindern. Die Aufhebung der Sklaverei durch Lincoln im Jahr 1862 – die, nebenbei bemerkt, den Schwarzen eher geschadet als genützt hat – diente ihm als moralische Rechtfertigung für das Führen des Sezessionskrieges.

    Die Soldaten der Südstaaten waren zunächst einmal Soldaten, die ihr südstaatliches Vaterland verteidigten (wie viele von ihnen Befürworter der Sklaverei waren, vermag ich nicht zu beurteilen). Ein durchaus treffender Vergleich läßt sich allerdings zu den Soldaten der Deutschen Wehrmacht ziehen, die in ihrer übergroßen Mehrheit keineswegs „Nazis“ waren, wie von linken Parteien und Mainstream-Medien schändlicherweise verbreitet wird.

    Aber es ist wie immer nach Ende eines Krieges: Die Siegermacht diktiert ihre Version der Geschichte, die dann in den Schulbüchern der Kinder des besiegten Volkes geschrieben steht.

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