London. In Großbritannien wird die Rußland-Hysterie immer schriller. Jetzt hat sich der britische Außenminister Johnson gar zu Vergleichen zwischen Kremlchef Putin und dem leibhaftigen Bösen – Adolf Hitler – verstiegen. Johnson schloß sich der Einschätzung eines Labour-Abgeordneten an, Putin werde die Fußball-WM im Sommer in Rußland nutzen, „wie Hitler die Olympischen Spiele 1936 nutzte”.
Wörtlich sagte Johnson während einer Sitzung des Auswärtigen Ausschusses im britischen Parlament: „Ich glaube, Ihre Charakterisierung dessen, was sich in Moskau abspielen wird, die Fußballweltmeisterschaft, in allen Bereichen, ja, ich glaube der Vergleich mit 1936 ist sicherlich richtig.“ Es sei eine „Brechreiz erregende” Aussicht, daß Putin das Ereignis auskoste. Der Forderung des Labour-Parlamentariers, die Teilnahme der englischen Fußballnationalmannschaft zu stoppen, wollte sich Johnson dann aber doch nicht anschließen.
London und Moskau befinden sich seit mehreren Wochen in einem diplomatischen Schlagabtausch wegen der Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter im englischen Salisbury Anfang März. London beschuldigt den Kreml, hinter dem Attentat mit dem Nervengift Nowitschok zu stecken. Diplomaten beider Länder wurden bereits ausgewiesen. Rußland bestreitet die Vorwürfe, für die es keinerlei sachliche Anhaltspunkte gibt, mit Nachdruck. (mü)
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