Moskau. Russische Diplomaten und Vertreter der Streitkräfte rechnen mit einem baldigen Ende des russischen Militäreinsatzes in Syrien. Die russische Militärpräsenz dort soll schrumpfen, die Stützpunkte in Hmeimim und Tartus sollen aber weiterhin in Betrieb bleiben.
Aus dem russischen Verteidigungsministerium verlautete allerdings ergänzend, daß der Termin für ein Ende der Militäroperationen erforderlichenfalls verschoben werden könnte, weil die Situation in Syrien „beweglich“ sei: „Wir möchten sehr vor Jahresende abschließen.“
Der russische Militärexperte Viktor Murachowski prognostiziert unterdessen, daß vermutlich in erster Linie die Zahl der russischen Su-24M-Bomber in Syrien schrumpfen werde, aber auch die der Kampfhubschrauber Mi-35, Mi-28 und Ka-52. Die ohnehin wenigen derzeit auf dem syrischen Kriegsschauplatz präsenten Jagdflugzeuge des Typs Su-35 und Su-30SM dürften allerdings weiterhin in Syrien bleiben, ebenso Drohnen und Flugabwehrsysteme.
Der russische Generalstab verhandelt unterdessen über mehr Koordination mit den türkischen und iranischen Streitkräften. Generalstabschef Gerassimow wird von Medien mit der Feststellung zitiert, daß insbesondere Maßnahmen vereinbart worden seien, um die Koordinierung in der syrischen Schutzzone Idlib zu erhöhen. Man habe auch konkrete Schritte ausgearbeitet, um die letzten IS- und Al-Nusra-Einheiten in Syrien zu beseitigen, so Gerassimow. (mü)