Auswärtige Brandbeschleuiger: Wer hat Interesse am Konflikt um die Rohingya-Minderheit?

12. September 2017
Auswärtige Brandbeschleuiger: Wer hat Interesse am Konflikt um die Rohingya-Minderheit?
International
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Foto: Symbolbild

Naypidaw. Die aktuelle Medien-Berichterstattung blendet naheliegende geopolitische Aspekte des jüngst wieder aufgebrochenen Konflikts um die muslimische Rohingya-Minderheit in Birma (Myanmar) hartnäckig aus. Dies wird verständlich, wenn man sich die Hauptakteure und Nutznießer des Konflikts vor Augen führt.

Unmittelbar betroffen sind vor allem chinesische Interessen. China hat in der derzeitigen Unruheprovinz Rakhine erhebliche Investitionen getätigt. Zum zweiten konterkariert der Konflikt die Entwicklung der ASEAN-Gemeinschaft, die einen ähnlichen Wirtschaftsraum wie die EU anstrebt; die Unruhen treiben vorderhand einen Keil zwischen Myanmar und die benachbarten muslimischen Länder Indonesien und Malaysia.

Vor allem aber geht es um erhebliche Bodenschätze und Energieressourcen, die sich ausgerechnet vor der Küste des Unruheherdes Rakhine befinden. Sie waren 2004 entdeckt worden. China griff zu und baute Öl- und Erdgaspipelines, die seit 2013 den Hafen Kyaukphyu mit der chinesischen Stadt Kunming in der Provinz Yunnan verbinden. Diese Ölpipeline ermöglicht Peking den Import von Rohöl aus Nahost und Afrika, ohne die kritische Meeresstraße von Malakka benutzen zu müssen. Die Gaspipeline bringt außerdem Kohlenwasserstoffe aus den Offshore-Gebieten vor Myanmar nach China.

Am strategisch wichtigen Hafen von Kyaukphyu peilen die Chinesen eine Beteiligung von 85 Prozent der Anteile an. Mit chinesischer Beteiligung soll dort eine Wirtschaftszone ähnlich wie Singapur entstehen.

Beobachtern fällt auf, daß sich der Konflikt um die Rohingya-Minderheit parallel zum Ausbau der chinesischen Position in der Region verschärft hat. Zusammen mit dem aktuellen Konflikt um Nordkorea wäre dies ein zweiter Brandherd unmittelbar vor der Haustüre des Reichs der Mitte, was nahelegt, daß auswärtige „Brandbeschleuniger“ im Spiel sind. Ein Nebeneffekt wäre der Islamismus-Export in eine Region, die davon bislang wenig betroffen war. (mü)

 

2 Kommentare

  1. Fernglas sagt:

    Man wundert sich, warum die Bundesregierung noch nicht ihre Hilfe bei der Lösung des Problems angeboten hat, z.B. durch eine möglichst vollständige Einwanderung dieser muslimischen Minderheit in die hiesigen Sozialsysteme? Wäre doch eine Bereicherung…

  2. O. Prantl sagt:

    Rohingya gab es bis vor wenigen Jahren nicht, diese Bezeichnung ist interessengeleitetes Marketing.
    Wenn Moslems einen Landesteil übernehmen wollen und die einheimische Bevölkerung wehrt sich, dann sind natürlich die Einheimischen Terroristen und die Moslem die Opfer.
    Es prallt hier eine friedliche Religion (Buddhismus) auf eine Religion des Friedens (Islam).
    Wer sind die Heizer im Hintergrund ?

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