Trump in Warschau: Sticheleien gegen Rußland und strategische Gasverkäufe

8. Juli 2017
Trump in Warschau: Sticheleien gegen Rußland und strategische Gasverkäufe
International
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Foto: Symbolbild

Warschau. Unmittelbar vor seinem Eintreffen in Hamburg, wo er unter anderem mit Kremlchef Putin zusammentraf, hat hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstag das angespannte Klima zwischen den beiden Weltmächten weiter angeheizt. In Warschaiu kündigte Trump Schritte gegen das „destabilisierende Verhalten” Moskaus an.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Kritik Trumps umgehend  zurück. „Mit dieser Sichtweise sind wir nicht einverstanden”, sagte er. Rußland verstehe noch nicht, wie die USA künftig das Verhältnis zueinander gestalten wollten. Welche Schritte Trump gegen Rußland unternehmen will, wollte Trump bei einer Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Warschau nicht sagen.

Auch vor den Staats- und Regierungschefs der sogenannten Drei-Meeres-Initiative warb Trump für den Verkauf von Militärausrüstung aus US-Fertigung. „Wir sind berühmt dafür, die beste militärische Ausrüstung der Welt herzustellen”, sagte er vor Vertretern der zwölf Mitgliedsstaaten der Initiative, die meisten davon ehemalige Ostblockstaaten. „Wenn Sie an Militärausrüstung denken, dann denken Sie hoffentlich nur an die USA.”

Zudem wurde bekannt, daß die USA Polen „Patriot“-Raketen verkaufen werden, um das Land vor mutmaßlichen Aggressionen Rußlands zu schützen. Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz bestätigte das Waffengeschäft mit den USA. Er lobte die Regierung Trump, unter der die Verhandlungen beschleunigt worden seien. Polen fühle sich durch Rußland bedroht, das in der an Polen grenzenden Ostsee-Exklave Kaliningrad Iskander-Mittelstreckenraketen stationiert habe. Diese könnten durch Patriot-Raketen bekämpft werden.

Trump will auch die Flüssiggaslieferungen aus den USA in die Länder Mittel- und Osteuropas aufstocken. Im Juni hatte Polen die erste Lieferung aus den USA erhalten. Damit soll der europäische Markt unabhängiger von Gaslieferungen aus Rußland gemacht werden, faktisch aber eine strategische Energie-Konkurrenz zu Rußland aufgebaut werden. Polen hat an der Ostsee bereits einen Flüssiggas-Terminal installiert, Kroatien plant eine ähnliche Einrichtung bis 2019. Der US-Plan sieht vor, daß von Polen aus auch andere Länder das in den USA im Überfluß vorhandene Flüssiggas aufkaufen könnten. (mü)

Ein Kommentar

  1. Wolfsrabe sagt:

    Polen wird wohl den Platz der BRD einnehmen als Wachhund der USA gen Osten. Vielleicht wird die BRD deshalb jetzt, wo sie den Amis nicht mehr nützlich ist, vollkommen demontiert bzw demontiert sich, durch die USA abgenickt, selbst.

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