Kampf um Marawi: Philippinische Luftwaffe greift in den Kampf gegen den IS ein

31. Mai 2017
Kampf um Marawi: Philippinische Luftwaffe greift in den Kampf gegen den IS ein
International
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Foto: Symbolbild

Manila/Marawi. Darüber berichten die westlichen „Qualitätsmedien“ so gut wie gar nicht: auf den Philippinen geht der Kampf um die 200.000-Einwohner-Stadt Marawi weiter, in der sich bewaffnete Kämpfer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verschanzt haben. Seit fünf Tagen herrscht auf der Insel Mindanao das Kriegsrecht. Am Wochenende flog die philippinische Luftwaffe gezielte Angriffe auf Gebäude, in denen sich die IS-Kämpfer verschanzt halten. Über mehreren Gebäuden wurde die schwarze IS-Flagge gehißt.

Den Einsatz der Luftwaffe begründete das Militär damit, daß man unterschätzt habe, wie gut sich die Islamisten vorbereiteten. Nun werde auch am Boden Verstärkung herangeführt. Die restliche muslimische Bevölkerung werde gebeten, die Unannehmlichkeiten während des Fastenmonats Ramadan zu entschuldigen.

Von den regulären Einwohner Marawis sollen inzwischen etwa 180.000 die Stadt verlassen haben. 2.000 Verbliebene in umkämpften Arealen wurden von Provinzsprecher Zia Alonto Adiong öffentlich aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.

Die Zahl der Toten liegt inzwischen bei über hundert. Mindestens 61 davon sind nach Regierungsangaben Dschihadisten. Bei 13 der Toten soll es sich um Soldaten handeln, bei vier weiteren um Polizisten. Zu den getöteten Zivilisten gehören zwei Mitarbeiter eines von den Islamisten besetzten Krankenhauses, vier Männer, drei Frauen und ein Kind, deren Leichen man in der Nähe der ebenfalls besetzten örtlichen Hochschule fand, und acht Männer, deren Leichen in einen Graben geworfen wurden.

Der philippinische Präsident Duterte denkt unterdessen öffentlich darüber nach, den für vorerst 60 Tage verhängten Ausnahmezustand über die Insel Mindanao auf ein Jahr und das gesamte Staatsgebiet der Philippinen auszudehnen. Das könnte seinen Worten nach notwendig sein, weil sich der IS inzwischen nicht nur in moslemisch dominierten Gegenden im Süden, sondern auch in anderen Teilen des Inselstaates festgesetzt habe. Den philippinischen Soldaten versicherte Duterte, er stehe hinter ihnen und werde die Verantwortung für alle ihre Handlungen übernehmen. Brigadegeneral Restituto Padilla erklärte unterdessen vor Journalisten in Manila, daß man ab sofort nicht nur die Presse, sondern auch die Sozialen Medien zensieren werde, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und die Leben der philippinischen Soldaten nicht zu gefährden. (mü)

Ein Kommentar

  1. Dennis I. sagt:

    So fing es in Syrien auch an. Erinnert mich an Homs. Ausländische Terroristen finanziert durch die USA, Saudi Wahabien und IS-Rael.

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