Chef des US-Central Command: Iran militärisch stoppen

5. April 2017
Chef des US-Central Command: Iran militärisch stoppen
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Der oberste amerikanische Befehlshaber im Nahen Osten, General Joseph Votel, dreht an der Eskalationsschraube. Er bezeichnete jetzt den Iran als die „langfristig größte Bedrohung für die Stabilität“ in der Region und forderte Maßnahmen, militärische eingeschlossen, um den iranischen Einfluß zu stoppen und seine Aktivitäten zu unterminieren.

Votel sagte als Chef des US-Central Command vor dem Verteidigungsauschuß in Washington aus. Er verurteilte den Iran für seine „destabilisierende Rolle“ in der Region. Wörtlich: „Ich glaube, der Iran operiert in einer Grauzone. Er bewegt sich auf einem Terrain zwischen dem normalen Wettbewerb zwischen Staaten und an einem Punkt knapp vor einem offenem Konflikt.“

Votel forderte deshalb, man müsse nach „Möglichkeiten Ausschau halten, wie wir den Iran mit militärischen oder anderen Mitteln stoppen können.“ Als eine unter mehreren Varianten deutete er einen Propagandakrieg gegen den Iran an: „Wir müssen nach Möglichkeiten Ausschau halten, wie wir sie entlarven und für ihre Taten zur Verantwortung ziehen können.“

Votel beschuldigte Teheran, die Position des „Hegemon“ in der Region anzustreben. Der Iran verbreite „todbringende Waffen“ und setze „Stellvertreterkräfte“, Cyberaktivitäten und andere Dinge ein. Allerdings betreiben dies alles auch die USA und ihre Verbündeten, die seit Jahren Waffen an ihre Stellvertretertruppen in Syrien und anderswo liefern und den Bürgerkrieg gegen Präsident al-Assad am Köcheln halten. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Eins vorweg: Wenn hier jemand die Stabilität in dieser Region (Syrien/Irak) nicht nur bedroht, sondern faktisch zerstört hat, so waren es die USA unter ihrem bisherigen Präsidenten Obama. Die katastrophalen Folgen dieser US-amerikanischen Politik der Destabilisierung sind unter anderem das Entstehen des Terror-„Kalifats“ Islamischer Staat.

    Und nun zum Iran: Was hat dieser schiitische Staat denn Schlimmes getan? Nun gut, er feuert verbal und propagandistisch gegen Israel, er würde aber wegen der israelischen Atomwaffen und der USA als Schutzmacht niemals militärisch angreifen. Und hat US-Präsident Trump nicht verkündet, der IS müsse vernichtet werden? Dann steht der Iran doch auf der richtigen Seite, weil er die syrische Armee und die russische Luftwaffe in ihrem Kampf gegen den IS, der von Saudi-Arabien und den Golfstaaten militärisch gefördert wurde oder immer noch wird, unterstützt.

    Ich vermute, daß die israelische Administration diesen Floh diesem US-General ins Ohr gesetzt hat.

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