Anschlag auf St. Petersburger U-Bahn: Kirgisischer Attentäter mit Kontakt zu Syrien-Kämpfern

4. April 2017
Anschlag auf St. Petersburger U-Bahn: Kirgisischer Attentäter mit Kontakt zu Syrien-Kämpfern
International
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Foto: Symbolbild

St. Petersburg. Nach dem Anschlag auf die U-Bahn in St. Petersburg, der inzwischen 14 Todesopfer gefordert hat, werden Details über den Attentäter bekannt. Nach Angaben der Behörden in Kirgistan wurde der Anschlag von einem Selbstmordattentäter aus dem zentralasiatischen Land verübt. Ein Sprecher des kirgisischen Geheimdienstes sagte der Nachrichtenagentur AFP in Bischkek, das Attentat sei von dem Kirgisen Akbarschon Dschalilow verübt worden.

Der 1995 geborene Mann habe wahrscheinlich auch die russische Staatsangehörigkeit gehabt. Der Täter soll außerdem Kontakt zu Kämpfern in Syrien gehabt haben, berichtet unter anderem die russische Nachrichtenagentur Tass.

Die Explosion ereignete sich gegen 14.40 Uhr Ortszeit in einer U-Bahn, die gerade zwischen den Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologisches Institut im Zentrum von St. Petersburg unterwegs war. Nach Angaben von Sicherheitskräften habe der in einem Aktenkoffer versteckte Sprengsatz zwar keine große Explosivkraft besessen, die Wirkung sei jedoch verheerend gewesen, weil er wie ein Schrapnell mit Metallkugeln gefüllt war. Kurz darauf wurde ein selbstgebauter Sprengsatz in der U-Bahnstation am Wosstanija-Platz in der Petersburger Innenstadt „gefunden und rechtzeitig entschärft“, wie die russischen Anti-Terror-Behörden mitteilten. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Russische Städte waren vor Jahren mehrmals Ziel von Anschlägen militanter Tschetschenen. 2010 waren 38 Menschen gestorben, als zwei weibliche Selbstmordattentäter ihre Sprengsätze in der Moskauer Metro zündeten. (mü)

3 Kommentare

  1. Der tut nix sagt:

    Das wieder Menschen im WAHN des angeblich wahren Glaubens gestorben sind ist sehr traurig.
    Das Berlin aber diesen Opfern den Respekt versagt ist beschämend!
    Danke Dresdender Kulturpalast hat gezeigt das diese Stadt nicht so ist wie viele Deutsche von Ihr denken.
    Mein Mitgefühl den Angehörigen.

  2. Bernd Sydow sagt:

    Seit den Mordtaten islamistischer Terroristen auf eine Pariser Zeitschriftenredaktion wird in der deutschen Hauptstadt das Brandenburger Tor als Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls zu dem betroffenen Land für einige Nächte mit dessen Nationalfarben angestrahlt. Vor längerem waren es die belgischen und die französischen, weil deren Länder von islamischen Mordtaten und Anschlägen heimgesucht worden waren, unlängst waren es die britischen wegen des Terroranschlags vor dem Londoner Parlamentsgebäude.

    Und wieder hat es einen verheerenden Terroranschlag eines mit der IS-Terrormiliz sympathisierenden Attentäters gegeben, diesmal in Sankt Petersburg. Aber das Brandenburger Tor leuchtete nicht in den russischen Nationalfarben – die Botschaft der Russischen Föderation befindet sich nur wenige hundert Meter von selbigem entfernt -, was in der Berliner Bevölkerung weitgehend auf Unverständnis stößt. Der Senatssprecher schwafelte etwas von „Sankt Petersburg sei keine Partnerstadt Berlins“ – Paris, Brüssel, London sind es offenbar. Aber Orlando in Florida/USA ist keine Partnerstadt, trotzdem wurde das Brandenburger Tor nach dem islamischen Attentat auf ein dortiges Schwulenlokal mit den Regenbogenfarben der Schwulen- und Lesbenbewegung angeleuchtet.

    Es ist doch offensichtlich: Nur weil die politische Führung des Landes Berlin und Deutschlands mit der Politik Putins nicht einverstanden ist, wird den Terroropfern von Sankt Petersburg die Mitleids- und Solidaritätsbezeugung versagt. Wie erbärmlich!

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