Italien und 60 Stammesführer sind sich einig: So soll die libysche Südgrenze gesichert werden

3. April 2017
Italien und 60 Stammesführer sind sich einig: So soll die libysche Südgrenze gesichert werden
International
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Foto: Symbolbild

Rom. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Gaddafi wird Libyen von Chaos und Bürgerkrieg heimgesucht. Außerdem ist das nordafrikanische Land, in dem auch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) an Boden gewinnt, inzwischen das wichtigste Durchgangsland für „Flüchtlinge“ auf dem Weg nach Europa. Die EU bemüht sich verzweifelt um örtliche Verbündete im Kampf gegen den Zustrom von Illegalen.

Jetzt gibt es Hoffnung. Stammesführer aus Libyen haben in Rom einen Friedensvertrag unterzeichnet, der bei der Sicherung der 5.000 Kilometer langen Südgrenze und im Kampf gegen Schlepper helfen soll. Das italienische Innenministerium teilte am Sonntag mitt, daß der Zwölf-Punkte-Plan im Rahmen eines dreitägigen Verhandlungsmarathons in Rom abgeschlossen werden konnte. An den geheimen Verhandlungen nahmen demnach 60 Stammesführer teil, darunter Vertreter der Tubu, der Tuareg und des arabischen Stammes Aulad Suleiman.

Künftig soll die libysche Südgrenze von einer neuen Grenztruppe gesichert werden, ließ der italienische Innenminister Marco Minniti die Zeitung „La Stampa“ wissen. Die Grenzschützer sollen demnach die Arbeit der Küstenwache im Norden des Landes ergänzen, die Italien mit zehn Schnellbooten ausstatten will. „Die Grenze im Süden Libyens zu sichern, bedeutet auch die Grenze Südeuropas zu sichern“, sagte Minniti.

Die libysche Südgrenze führt in weiten Teilen durch Wüstengebiet und gilt als besonders schlecht gesichert. Kriminelle Banden nutzen die fehlende Kontrolle für den Schmuggel von Waffen, Drogen und „Flüchtlingen“. Auch Terroristen können derzeit so gut wie ungehindert von Libyen über das Mittelmeer nach Europa gelangen. (mü)

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