Die EU setzt auf Propagandakrieg: EU-Parlament beschließt „Strategische Kommunikation“

25. November 2016
Die EU setzt auf Propagandakrieg: EU-Parlament beschließt „Strategische Kommunikation“
International
2
Foto: Symbolbild

Straßburg. Die Europäische Union will von einer Entspannung in den Beziehungen zu Rußland nichts wissen und verordnet sich vielmehr einen weiteren Schritt in Richtung Eskalation. Am Mittwoch verabschiedete eine Mehrheit der Straßburger EU-Parlamentarier ein Papier zur „strategischen Kommunikation der EU, um gegen sie gerichteter Propaganda von Dritten entgegenzuwirken“ (Drucksachen-Nr. A8-0290/2016).

Der Bericht enthält die Gebrauchsanweisung für einen künftigen Propaganda- und Informationskrieg gegen virtuelle und tatsächliche Feinde der EU. Neben der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) führt der Kommissionsbericht in diesem Zusammenhang vor allem Rußland auf und unterstellt dem Kreml einen breitangelegten und heimtückischen „virtuellen“ Krieg, um an der Propagandafront auf die Binnenangelegenheiten westlicher Länder Einfluß zu nehmen.

Wörtlich heißt es in dem Papier, „daß der Kreml mit der Annexion der Krim durch Rußland und dem hybriden Krieg im Donezkbecken unter russischer Führung die Konfrontation mit der EU verschärft hat“ und daß „der Kreml seinen Propagandakrieg verstärkt hat, indem Rußland in der europäischen Medienlandschaft eine immer stärkere Rolle spielt, womit er darauf abzielt, in der europäischen Öffentlichkeit politische Unterstützung für russische Maßnahmen zu erhalten und die Kohärenz der Außenpolitik der EU zu schwächen“.

Darüber hinaus wird Moskau unterstellt, „daß die russische Regierung in aggressiver Weise eine große Bandbreite an Werkzeugen und Instrumenten einsetzt, darunter Denkfabriken und spezielle Stiftungen (z. B. Russki Mir), eigens eingerichtete Behörden (Rossotrudnitschestwo), mehrsprachige Fernsehsender (z. B. RT), Pseudo-Nachrichtenagenturen und Pseudo-Multimediadienste (z. B. Sputnik), grenzübergreifende gesellschaftliche und religiöse Gruppen, da sich das Regime als einziger Vertreter traditioneller christlicher Werte darstellen will, soziale Medien und Trolle im Internet, um die demokratischen Werte infrage zu stellen, Europa zu spalten, inländische Unterstützung zu gewinnen und in den Ländern der östlichen Nachbarschaft der EU den Eindruck zu erwecken, als hätten sich ihre staatlichen Strukturen aufgelöst“.

Als Gegenmaßnahme verweist der Bericht unter anderem auf die schon 2014 beschlossene Einrichtung eines „NATO-Exzellenzzentrums für strategische Kommunikation“ im lettischen Riga, das sich vor allem der Informationskriegführung widmen soll. Allen Ernstes hebt das Papier darüber hinaus „die wichtige Rolle hervor, die die Aus- und Weiterbildung im Qualitätsjournalismus inner- und außerhalb der EU (…) spielen“ – angesichts des wachsenden Mißtrauens, das westlichen Meinungsmedien inzwischen vonseiten der Öffentlichkeit entgegengebracht wird (Stichwort „Lügenpresse“) ist das allerdings kein besonders überzeugendes Argument.

Wo der „Qualitätsjournalismus“ nicht weiterhilft, will die EU unverblümt auf Repression und Zensur setzen und „befürwortet in diesem Zusammenhang rechtliche Schritte, um im Umgang mit Desinformation konsequenter aufzutreten“ (Ziff. 35). Auch in Ziffer 45 des Berichts wird unumwunden gefordert, „bestimmte Gesetzgebungsinitiativen voranzubringen, damit Desinformation und Propaganda wirksamer bewältigt werden“ können.

Unter dem Strich verordnet sich die EU unter dem Motto „Strategische Kommunikation“ nicht nur gegen vermeintliche russische Desinformationskampagnen eine massive Aufrüstung. Auch im Inneren sollen unter dem Deckmantel der Gefahrenabwehr künftig abweichende Meinungen noch mehr als bisher stigmatisiert und bekämpft werden.

Im Straßburger Europaparlament stimmten am Mittwoch 304 Abgeordnete für die brisante Initiative der EU-Kommission, 179 dagegen, und 208 enthielten sich. (mü)

2 Kommentare

  1. Fackelträger sagt:

    Die Herrschenden versuchen mit allen Mitteln, ein Aufwachen der Völker und ein Ende der Invasion nach Europa zu verhindern.

    Jetzt versuchen sie sich als Möchtegern-McCarthys: Wer Kritik am Krieg der EU gegen die weißen Völker äußert, wird als „Russe“ stigmatisiert. Ob das zum Ziel führt?

  2. Zappa sagt:

    Wer hätte das gedacht? Amerika nähert sich an Russland an, China nähert sich an Russland an, selbst die Türkei schwenkt ihre Fahnen gen Osten. Nur das sich selbstzerstümmelnde Europa, geschwängert vom Zuzug muslimischer Analphabeten, gebeutelt vom Zerfall westlicher Werte, bedroht vom Umsturz und islamischer Unterwanderung… dieses Europa macht jetzt einen auf harten Macho? Ist das hierarchische Gedankengut der „kulturellen Bereicherung“ jetzt nun bis in die EU-Systeme vorgedrungen? Ich bin davon überzeugt, dass die EU bald nur noch einen ganz kleinen Stellenwert in der Weltpolitik haben wird.

    Erst wenn wir merken, dass überwiegendes Wirtschafen mit Gemüse, das Anzünden von Unterbringungsstätten und das Strangulieren von Frauen, angebunden an Fahrzeuge, letztendlich der Ruin von Werten, Normen und Schaffenskraft einer Gesellschaft darstellen – dann werden wir wohl auch merken, dass von Europa keine Sau mehr was will. Leider viel zu spät.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.