Säbelrasseln im Baltikum: Rußland verlegt Iskander-Raketen in die Königsberger Exklave

10. Oktober 2016
Säbelrasseln im Baltikum: Rußland verlegt Iskander-Raketen in die Königsberger Exklave
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel/Moskau. Das Säbelrasseln zwischen Rußland und den USA geht weiter. Jetzt hat Rußland  atomwaffenfähige Raketen in die Exklave Kaliningrad (Königsberg) verlegt. Polen und Litauen äußerten sich besorgt, die Stationierung sei „sehr alarmierend“.

Dem Vernehmen nach handelt es sich um modifizierte Iskander-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Sie könnten damit von Königsberg aus auch Berlin erreichen, warnte Litauens Außenminister Linas Linkevicius. Moskau wolle, argwöhnt der Minister, auf diese Weise „Zugeständnisse des Westens“ im Zusammenhang mit den Konflikten in Syrien und der Ukraine erwirken.

Aus russischer Sicht stellt sich die Stationierung anders dar. Wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mitteilte, seien die Raketen im Rahmen turnusmäßiger Manöver in der Region. Es handle sich um ein mobiles Raketensystem, das zu Ausbildungszwecken das ganze Jahr über große Entfernungen innerhalb Rußlands zurücklege.

Bereits 2015 hatte Rußland bei Militärmanövern während der Ukraine-Krise Iskander-Raketen im Königsberger Gebiet stationiert.

 Die Überlegung, daß es sich bei den russischen Maßnahmen auch um Reaktionen auf die permanenten Eskalationsversuche der NATO und der USA in Syrien und Osteuropa handeln könnte, scheint es dagegen in den westlichen Stäben nicht zu geben. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Vitaly V. Kuzmin/CC BY-SA 3.0

3 Kommentare

  1. Imre sagt:

    Ist doch eine vernünftige Reaktion auf Muskelspiele der Gegenseite. Und dass die Scharfmacher in Polen sich jetzt (auf einmal) sorgen, geschenkt. Offenbar sind die Polen noch lernresistender, als der Rest der NATO.

  2. besseranonym sagt:

    Von mir aus können wir uns sofort ergeben. Ich werde lieber Russe als Moslem. Und militärisch ist Russland mittlerweile haushoch überlegen. Auch was Taktik und Logistik angeht.

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