Nach der Verhaftung: Behörden gehen von verheerenden Terroranschlagsplänen aus

Chemnitz. Die Fahndung und heutige Verhaftung des IS-Terroristen Jaber Albakr vereitelte nach neuesten Erkenntnissen einen verheerenden Terroranschlang in der Größenordnung der islamistischen Anschläge von Paris und Brüssel. Wie die Polizei verlautbarte, habe der syrische Terrorist Kontakte zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) unterhalten. Auch seien die sichergestellten 1,5 Kilogramm Sprengstoff mit dem in Frankreich und Belgien verwandten und hochgefährlichen Sprengstoff TATP identisch.

„Diese Art würde dem verwendeten Sprengstoff bei den Attentaten von Paris und Brüssel entsprechen“, so der Chef des sächsischen Landeskriminalamts, Jörg Michaelis. „Vorgehensweise und Verhalten des Verdächtigen sprechen derzeit für einen IS-Kontext.“

Nach dem Bombenfund in Chemnitz hatte die Polizei in den vergangenen beiden Tagen fieberhaft nach dem 22jährigen Syrer fahndet. Der Zugriff erfolgte in der Nacht zum Montag in Leipzig, wo die Einsatzkräfte den gesuchten Terroristen in einer von Syrern bewohnten Wohnung dingfest machen konnten.

„Die Vorbereitungen in Chemnitz ähneln nach allem, was wir heute wissen, den Vorbereitungen zu den Anschlägen in Paris und Brüssel“, so Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen legten offen, „daß solche Taten, wie wir sie in Frankreich und Belgien gesehen haben, auch in Deutschland nicht auszuschließen sind“, betonte der CDU-Minister, der die „unverändert hohe Bedrohungslage durch den internationalen Terrorismus“ für die Bundesrepublik Deutschland benannte. (sp)