Krieg in Syrien: Weit mehr Todesopfer als bisher angenommen

21. September 2016

Salzburg/Damaskus. Eine schlimme Zahl, die weit über bisher Bekanntes hinausgeht: in Syrien sind seit Beginn der bewaffneten Auseinandersetzungen seit März 2011 mindestens 470.000 Menschen ums Leben gekommen. Diese Zahl nannte jetzt die Caritas. Bisherige Schätzungen gingen von rund 250.000 bis 300.000 Todesopfern aus.

Im Rahmen der Jahrestagung der Initiative Christlicher Orient in Salzburg erklärte jetzt der Nahost-Experte der Hilfsorganisation, Stefan Maier, rund 400.000 Personen seien unmittelbar durch Kampfhandlungen gestorben, weitere 70.000, weil es keine ausreichende medizinische Versorgung mehr im Land gebe.

Laut Caritas ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Syrer zwischen 2010 und 2015 von 70,5 auf 55,4 Jahre gesunken. Die Lebensbedingungen der syrischen Flüchtlinge seien katastrophal. Nahost-Experte Maier sprach von einer „verlorenen Generation“, von Millionen Kindern ohne ausreichende Bildungsmöglichkeiten.

Allein die Türkei habe 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen, der Libanon mehr als eine Million. Die Situation sei so schlimm, daß rund 250.000 Menschen sogar im selbst vom Krieg gebeutelten Irak Zuflucht gesucht hätten, so der Caritas-Experte. (mü)

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