Denkfabrik Stratfor: Kräftemessen in der Schwarzmeerregion wird zunehmen

10. Juli 2016

Austin/Texas. Es klingt wie eine Drohung, auch wenn es das unabhängige US-Institut Stratfor als Untersuchung verkauft: den Experten des renommierten „think tanks“ zufolge wird sich Rußland künftig auf vermehrte Aktivitäten der NATO im Schwarzen Meer einstellen müssen.

Der Kampf um Einfluß und strategische Positionen in der Region werde sich Stratfor zufolge verschärfen, denn: „Inzwischen ist die strategische Bedeutung dieses Gewässers in den Augen der NATO gestiegen, die die Politik zur Abschreckung Rußlands in Europa verstärken will.“

Allerdings, auch das hält der Bericht fest, muß die NATO den Vertrag von Montreux aus dem Jahr 1936 respektieren, der der Tonnage, der Zahl und der Verweildauer der Kriegsschiffe der Nicht-Schwarzmeer-Anrainerstaaten im Schwarzen Meer Obergrenzen setzt. Jedoch können multinationale Kräfte wie die NATO diese Einschränkungen umgehen, indem Flottenverbände aus Schiffen aus verschiedenen Ländern zusammengestellt werden und rotieren.

Die Stratfor-Experten untersuchten auch das Kräfteverhältnis der Seestreitkräfte in der Region. Rußland bleibt nach der Zahl seiner Schiffseinheiten zwar hinter der NATO zurück, kann aber andere Vorteile in die Waagschale werfen, etwa bei den Lufttstreitkräften. Zudem modernisiert Moskau seine Flotte rasant und verfügt dank seiner Positionen auf der Halbinsel Krim über große Vorteile gegenüber dem westlichen Militärbündnis. (mü)

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.