Kiew provoziert weiter: 900 Ortschaften und eine Wurstsorte werden „entsowjetisiert“

9. Juli 2016
Kiew provoziert weiter: 900 Ortschaften und eine Wurstsorte werden „entsowjetisiert“
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. Wenn es um die Provokation Rußlands geht, ist der Ukraine offenbar keine Maßnahme zu billig. Jetzt sollen sogar traditionsreiche Lebensmittel „entsowjetisiert“ und auf nationalistisch getrimmt werden. Die „Moskauer Wurst“ soll künftig nicht mehr so heißen dürfen, berichtete ein Nachrichtensender.

Der neue Namenspatron der Wurstsorte, die in der westukrainischen Region um Iwano-Frankowsk (Iwano-Frankiwsk) hergestellt wird, soll der Nationalistenführer Stepan Bandera sein und die Wurst künftig „Banderowskaja“ heißen.

Bandera, prominenter Führer der ukrainischen Nationalistenorganisation OUN, hatte während des Zweiten Weltkrieges an der Seite der Wehrmacht gegen die Rote Armee gekämpft.

Erst jüngst war auch der „Moskauer Prospekt“ in der Hauptstadt Kiew in „Bandera-Prospekt“ umbenannt worden. Die entsprechende Entscheidung wurde ohne Gegenstimme vom Rat der Stadt getroffen. Im April 2015 hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ein Gesetz verabschiedet, demzufolge mehr als 900 Ortschaften in der Ukraine, deren Namen auf die Sowjetzeit zurückgehen, umbenannt werden sollen. (mü)

5 Kommentare

  1. Karl XII sagt:

    Die heute umkämpften Gebiete im Osten der Ukraine sind erst durch den Hungergenozid in den 30er Jahren von Ukrainern entvölkert und dann (überwiegend) von Russen neubesiedelt worden.

    Die Putin-Besoffenheit der deutschen Rechten wird sich noch bitter rächen.

  2. Oreus sagt:

    Diese Maßnahmen sind verständlich, hat doch die bolschewistische Herrschaft in der Ukraine tiefe Wunden hinterlassen. So künstliche Hungersnöte und Gulag-Lager mit willkürlich verhafteten Bürgern.
    Dieser Teil der Geschichte wurde nie aufgearbeitet und man wartet heute noch auf eine Entschuldigung von Seiten der sowjetischen Nachfolger.

  3. Fackelträger sagt:

    Die Re-ukrainisierung ukrainischer Orte sehe ich nicht als Provokation, sondern als das Ur-Recht des ukrainischen Volkes. Dass man sich der eigenen Freiheitskämpfer wie Bandera besinnt, der wohl gewusst hat, auf welcher Seite das Wohlergehen der ukrainischen Bevölkerung zu finden ist, sollte gerade in Deutschland zu einer Überprüfung der Behauptungen über eine angeblich schlechte Behandlung der Ostvölker führen.

    Eine unnötige und gefährliche Provokation ist die Re-ukrainisierung erst, wenn davon kulturell russische Landstriche und Ortschaften betroffen sind. Ohne die Zustimmung der Ortsansässigen darf das nicht passieren. Dies ist die einzige Bedingung, die man in Bismarckscher Tradition von deutscher Seite aus stellen sollte!

    Im übrigen wurden auch in den USA 1917 aus den allseits beliebten Fränkförtern vor lauter antideutscher Kriegshetze auf einmal die „Heißen Hund(swürst)e“ („Hot dogs“). Auch Internierung von Deutschen gab es, dazu Bücherverbrennungen deutscher Bücher aus ganzen deutschen Bibliotheken. (Allerdings waren diese dazu NICHT von deutschen Studenten freiwillig zusammengetragen worden!)

  4. Müller sagt:

    warum das Wegradieren von bolschewistischen Verbrechennahmen ist eine Provokation?!

  5. vratko sagt:

    Und da sage noch einer, die Ukraine sei kein Brückenkopf der USA.

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