Richtungswechsel in Ungarn? Rechte Jobbik-Partei überrascht mit Bekenntnis zum EU-Verbleib

21. Juni 2016
Richtungswechsel in Ungarn? Rechte Jobbik-Partei überrascht mit Bekenntnis zum EU-Verbleib
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. Die ungarische Jobbik-Partei, die bislang als „rechtsextrem“ verschrieen war, ist offenbar im Wandel zu einer Mainstream-Partei begriffen. Diese Auffassung vertritt zumindest das Wirtschaftsportal „bloomberg“. Ein Indiz für den Richtungswechsel sei dabei, daß die Jobbik inzwischen nicht mehr für einen Austritt aus der EU eintrete.

Tatsächlich äußerte sich erst dieser Tage Parteichef Gábor Vona in einem Interview in diesem Sinne. Es sei derzeit für Ungarn nicht der richtige Zeitpunkt, die EU zu verlassen, da die Herausforderung der Migrationskrise eine Überarbeitung einiger der EU-Mechanismen auslösen könne, sagte Vona. Wörtlich: „Aus meiner Wahrnehmung heraus sehe ich zum ersten Mal seit langer Zeit jetzt eine Chance, daß sich die Europäische Union nicht in eine negative, sondern in eine positive Richtung hin bewegt. Wenn diese Wahrnehmung richtig ist, dann besteht unsere augenblickliche Aufgabe nicht im Verlassen der EU, sondern in einer Teilnahme an den Debatten.“

Vonas Äußerungen sind umso bemerkenswerter, als seine Jobbik-Partei derzeit die größte Oppositionspartei in Ungarn ist und sich mit ihrer Politik gegen Ministerpräsident Orbán stellt, der seine regierende Fidesz-Partei zunehmend gegen die EU in Stellung bringt und ein „nicht-liberales“ politisches Modell verficht. Auch Orbán tritt jedoch nicht für ein Verlassen der EU ein. (mü)

7 Kommentare

  1. Deutsches Vaterland sagt:

    Es wird immer schlimmer. Wann wacht ihr endlich auf? Die Zeit dafür ist fast um.

  2. Vafti sagt:

    Die Ungarn sind ja auch nicht Deutschland !
    Deutschland könnte aus eigener Kraft heraus die EU,die NATO verlassen „und auf eigene Faust Politik machen“ !

    In mehreren Bereichen der Wirtschaft aber auch als Binnenland ist Ungarn nicht unabhängig,selbst,wenn sie es
    wollten . Aber,was möglich wäre,wär ein Ausstieg aus der EU,wenn Deutschland und andere mitteleuropäische
    Völker die EU verlassen würden,sich befreien würden und dem ungarischen Volk ein faires Angebot für einen
    EU-Ausstieg bieten würden !

    Also,hängt alle mitteleuropäische Entscheidung i.d.R. an den Entscheidungen des Deutschen Volkes.
    Schlafen die Deutschen weiter,dann werden sie später erst durch grobe Ungerechtigkeiten geweckt werden..
    Fangen sie aber an,wach zu werden,dann müssen zuerst alle oberen 10 000 (außer die Patrioten unter Ihnen)
    entmachtet werden; erst dann kann man damit beginnen,alles zu „reinigen“ und dann neu „aufzurichten“ !
    Meine Äußerungen hier sind abgesichert im Rahmen des Völkerrechtes,das auch für das Deutsche Volk
    volle Geltung hat und das als höchstes internationales Recht alle anderen Rechte bricht !

  3. Ich liebe mein deutsches Vaterland sagt:

    Tja, wie ist das immer wieder mit Parteien: Entweder sie werden mit der Zeit ,,weich“ oder korrupt. Manche gar beides.

    Ich kann aber auch den Herrn Orban nicht verstehen (schätze ihn aber sonst sehr…. muss aber eigentlich schon sagen, schätzte). Er wettert zunehmend gegen die EU, will aber auch nicht aus selbiger raus!? Ein zweiter Einstein, wer das begreift.

  4. Edelweiss sagt:

    Ukraine, Venezuela, Brasilien lassen grussen. Ungarn ist zu aufmüpfig, also muss unterwandert und destabilisiert werden. Bei den Allermeisten sind Verrat und Korruptheit nur eine Frage des Preises.
    Außerdem behindert Ungarn den Migrantenstrom und erdreistet sich, mit Österreich bilaterale Alleingänge zu machen.

    • Ich liebe mein deutsches Vaterland sagt:

      Wollen Sie etwa, dass die Ungarn und die Österreicher den „Strom“ nicht mehr behindern? Aber mal nur so am Rande, nach dem, was man so lesen kann, sind die Grenzen gar nicht so dicht, wie immer wieder von Politik und vielen Medien behauptet. 😉 Und abgeschoben wird praktisch gar nicht.

  5. Horst S. sagt:

    Wie oft schon sind die Ideale neuer Parteien verkommen, sobald sie in ein Parlament eingezogen sind! Bei Regierungsträgerschaft bleiben dann sogar die blassesten Wahlversprechen auf der Strecke. Man braucht also immer wieder mal eine neue Partei und daneben und vielleicht sogar vor allem starke unabhänige volks- und naturfreundliche Wirkgemeinschaften wie etwa Vereine, Stifungen und anständige Medien.

  6. Wolfsrabe sagt:

    Ich hoffe sehr, daß dies kein Anzeichen der Schwäche sondern eines der Stärke und Vernunft ist.

    Dennoch, eine EU war nie nötig für die Völker Europas. Die EU hat nur den Reichtum der Reichen vermehrt und die Freiheiten der Völker eingeengt. Eine EG hat genügt.

    Einen Austrit Deutschlands aus der EU ist momentan unmöglich dank Knebelverträge, die den Kriegszustand der Alliierten gegen uns nicht beendet sondern nur ausgesetzt hat.

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