Kiew auf Ent-Russifizierungskurs: Straßen sollen nach ukrainischen Nationalisten neubenannt werden

2. Juni 2016

Kiew. Kiew kann das Provozieren nicht lassen und setzt im Dauerkonflikt mit Rußland weiter auf Eskalation. Jetzt sollen offenbar großflächig Straßennamen, die an die russische bzw. sowjetische Vergangenheit erinnern, abgeschafft und durch provokante Neu-Benennungen ersetzt werden.

Ein einschlägiges Projekt teilt Wladimir Wjatrowitsch, Vorsitzender des ukrainischen Instituts für Nationales Gedenken, auf seiner Facebook-Seite mit. In der Hauptstadt Kiew sollen demnach gleich mehrere Straßen zu Ehren von Nationalisten wie etwa Stepan Bandera umbenannt werden.

Wjatrowitsch schreibt von einem „wichtigen Sieg“ und erklärt wörtlich: „Ich gratuliere den Einwohnern von Kiew zu dem wichtigen Sieg. In der Hauptstadt der unabhängigen Ukraine wird es Straßen geben, die nach denjenigen benannt werden, dank deren die Unabhängigkeit erst Wirklichkeit wurde – nach Stepan Bandera, Roman Schuchewytsch, General Almasow, Michail Omeljanowitsch-Pawlenko, Wsewolod Smijenko.“

Auch die Kiewer Stadtverwaltung ist offenbar bereits auf Linie. Auf ihrer Internetseite meldet sie, daß der traditionsreiche „Moskauer Prospekt“ nach dem Nationalistenführer Bandera umbenannt werden soll. Und der „General Watutin-Prospekt“ soll nach dem Nationalistenideologen Schuchewytsch benannt werden. (mü)

Ein Kommentar

  1. Fackelträger sagt:

    Die große Popularität von Bandera und anderen ukrainischen Freiheitskämpfern in weiten Teilen der Ukraine straft jene Lügen, die unseren Vorfahren während des ungleichen Ringens mit der Sowjetunion so viel Schlechtes unterstellen.
    (Auch in Lettland ist es das gleiche Bild: Jetzt, wo man frei ist, ehrt man die, die seinerzeit mit den Unsrigen gemeinsam gegen die Schrecken der Sowjetunion gekämpft haben.)

    Man muss es schon den Ukrainern und Letten überlassen, zu entscheiden, von wem sie besser behandelt worden sind.

    Trotzdem sollte Deutschland (vor allem auch seine Presse!!!) im ukrainischen Kulturkonflikt unbedingt eine neutrale Haltung einnehmen (und nicht die von NATO/EU/USA), die einzig und allein im Bismarckschen Sinne die eines guten Friedens-Maklers sein darf!

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