Zeugnis eines Syrers: „Im Flüchtlingstreck geben IS und Al-Nusra den Ton an“

24. April 2016
Zeugnis eines Syrers: „Im Flüchtlingstreck geben IS und Al-Nusra den Ton an“
International
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Foto: Symbolbild

Damaskus. Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern, und sogar Behörden und etablierte Politiker, die viel zu lange wegschauten, wissen inzwischen Bescheid: unter die in Scharen nach Europa flutenden „Flüchtlinge“ mischen sich auch zuhauf Terroristen und Aktivisten des „Islamischen Staates“ (IS). Doch Konsequenzen werden so gut wie keine gezogen. Deshalb kann es auch nicht verwundern, daß der IS mittlerweile in jedem EU-Land über eine eigene nationale Führungsstruktur verfügt, wovor schon vor Jahresfrist amerikanische Geheimdienstkreise warnten.

Wie es dazu kommen konnte, ist kein Geheimnis: die IS-Kämpfer konnten viele Monate lang ungehindert einfach im „Flüchtlings“strom mitreisen. Die Behörden kontrollierten nicht, und den zahlreichen Hinweisen aus Migrantenkreisen, die IS-Verbrecher entweder unterwegs oder in deutschen und österreichischen Städten wiedererkannt hatten, konnten die Sicherheitsbehörden meist nicht nachgehen.

Einer der vielen „Flüchtlinge“, die den Peinigern in der Heimat auf der Reise nach Europa auf Schritt und Tritt wiederbegegneten, brach jetzt sein Schweigen. Sein Bericht ist entlarvend und kommt einer Bankrotterklärung für die EU-Zuwanderungspolitik gleich.

Der syrische Christ Spero Haddad schaffte es im Sommer 2015 zusammen mit Freunden nach Österreich. Irgendwann wurde er während des Marsches von seiner Gruppe getrennt und mußte nun feststellen, daß überall Anhänger der Terrorgruppen „Islamischer Staat“ und Al-Nusra den Ton angaben. Er wagte nicht mehr, sich als Christ zu erkennen zu geben. Inzwischen ist Spero Haddad wieder zurück in Syrien und lebt in einem Vorort von Damaskus. Dort erzählte er in einem Interview: „Ich mußte sprechen wie sie, denken wie sie, sie duldeten keine Widerrede.“

Ein Jahr zuvor hätte er sich nicht vorzustellen vermocht, daß er sich trotz des anhaltenden Krieges einmal in Damaskus sicherer fühlen würde als im „Flüchtlings“treck nach Europa. „Ich hatte auf Freiheit in Europa gehofft“, sagt Haddad,  „jetzt gaben hier im Treck die Leute den Ton an, vor denen ich geflohen war.“

Er nahm Kontakt mit den österreichischen Behörden auf, fand aber kein Gehör. Haddad entschloß sich zur Rückkehr in seine Heimat. Inzwischen arbeitet er wieder als Cutter beim Fernsehen. Seine Kollegen hätten gesagt, daß es viele wie ihn gebe, aber kaum jemand sei bereit zu reden, berichtet Haddad.

Die Europäer kann er vor ihrer Politik der offenen Grenzen nur warnen: „Es ist nicht gut, daß Europa für alle offen ist. IS und Al Nusra wollen alles zerstören, auch bei euch, wenn ihr das nicht begreift, sehe ich schwarz für die Zukunft Europas.“ Mit solchen Warnungen steht Haddad nicht allein. Doch bei den verantwortlichen Politikern in Europa sind die Warnungen trotz sich häufender Übergriffe und Terroranschläge noch immer nicht angekommen. (mü)

4 Kommentare

  1. Syrien sagt:

    Wir sind hier auch nicht mehr sicher

  2. K Wohl sagt:

    Wenn Herr Haddad jetzt wieder und das auch noch lieber in Syrien lebt, dann war er weder Flüchtling noch Verfolgter oder gar Asylbewerber aufgrund seiner Religion oder politischen Überzeugung. Er war einfach nur ein Migrant auf der Suche nach einem noch besseren Leben. Dass IS und Al Nusra die Situation der offenen Grenzen ausnutzen, dürfte nur die Behörden überraschen.

  3. M. Rotter sagt:

    Wieso inzwischen? Genau das hatte der IS schon vor Jahren angedroht. Warum tun alle jetzt so überrascht?

  4. Ole sagt:

    Doch bei den verantwortlichen Politikern in Europa sind die Warnungen trotz sich häufender Übergriffe und Terroranschläge noch immer nicht angekommen.

    Beim Pack auch nicht. Meine Familie zerfällt deswegen teilweise, weil Warnungen meinerseits für Blödsinn erklärt werden. Aber sollen DIE ihre verdiente Rechnung bekommen. Soll keiner sagen, man hätte nicht gewarnt. Gute Nacht ihr Schlafschafe!

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