Kurilen-Streit geht in die nächste Runde: Moskau will Marine-Stützpunkt errichten

28. März 2016
Kurilen-Streit geht in die nächste Runde: Moskau will Marine-Stützpunkt errichten
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Die russische Pazifikflotte soll neben Wladiwostok und Kamtschatka einen dritten Heimathafen bekommen. Konkrete russische Pläne kreisen um die Kurilen-Inseln, die allerdings völkerrechtlich umstrittenes Territorium sind. Auch Japan erhebt Anspruch auf die Inselkette, die als Folge des Zweiten Weltkrieges von der damaligen Sowjetunion annektiert wurden.

Jetzt sollen russische Marineexperten von April an drei Monate lang den Archipel zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido auf seine Hafentauglichkeit hin untersuchen, teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit. Derzeit sind Wladiwostok und Kamtschatka die Heimathäfen der Pazifikflotte.

Schoigu kündigte auch die Verlegung von Flugabwehrsystemen vom Typ „Bal“ und „Bastion“ sowie unbemannte Drohnen auf die Inseln an, auf denen derzeit etwa 20.000 Russen leben. Angesichts der Verstärkung von NATO-Truppenkontingente nahe der russischen Grenze würden auch die Truppen im Westlichen Militärbezirk aufgestockt, sagte der Verteidigungsminister.

Der frühere Marinechef Viktor Krawtschenko veranschlagt die Bauzeit einer möglichen Basis auf den Kurilen auf zwei bis drei Jahre. Zudem sollten dort Radaranlagen stationiert werden. Der Chef des Verteidigungsausschusses in der Staatsduma, Wladimir Komojedow, sprach sich ebenfalls für den Bau einer Marinebasis aus. Die zu gewärtigenden japanischen Proteste könnten nichts an der Entscheidung ändern. „Unsere Grenzen müssen undurchdringlich werden. Hier hat die Auflösung der Sowjetunion viele Löcher gerissen – es wird Zeit, sie zu stopfen“, sagte Komojedow. (mü)

2 Kommentare

  1. ars77 sagt:

    Russland glaubt nicht mehr an die Friedlichkeit des Westens! Entspannungspolitik 90-er Jahren stellte sich als ein verlogenes Mythos heraus, als Möglichkeit sich nicht als ein Feind, sondern als ein Freund ranzuschleichen – so sieht jetzt das russische Volk die „Freundschaft“ mit Amerika und Europa seit Gorbatschows Zeiten. Der Hass gegen Europa und USA wird größer: kein Wunder, wenn man betrachtet wie EU, US-Politik und Medien auf Terror in Russland reagieren. Terroristen, die in Russland unschuldige Menschen umgebracht haben, von EU-Politiker und Medien als arme Bauer und Rebellen bezeichnet, mit Waffen und Geld unterstützt und jetzt genießen Ihr Leben in Europa als politische Asylanten, auf Kosten der Steuerzahler selbstverständlich; wie französische Medien sich über von ISIS gesprengtes Flugzeug lustig gemacht haben, lustig über min.200 umgebrachte russische Bürger, 25 Kinder einschließlich.
    Wenn wir in EU Entscheidungsträger nicht ersetzen, sind wir auf direktem Kurs zum Krieg gegen Russland und wahrscheinlich auch gegen China.
    In Russland bereitet man sich darauf vor, man glaubt, USA schafft es, Europäer wieder als Kanonfutter zu verwenden. Vor ein paar Jahren wurde Russland´s militärische Doktrin geändert: jetzt auch ein präventiver Schlag vorgesehen, auch mit atomaren Waffen.
    Ist Die Russophobie ein Teil des europäischen Identität?
    P.S. Denk ich an „Europa“ in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

  2. Der Rechner sagt:

    Rußland ist leider genauso imperialistisch wie China und die USA.

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