Herbes Verlustgeschäft: Bruch mit Rußland kommt Kiew teuer zu stehen

5. Februar 2016
Herbes Verlustgeschäft: Bruch mit Rußland kommt Kiew teuer zu stehen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Kiew. Ein teurer Frontwechsel: Rußlands Lebensmittelembargo gegen die Ukraine und der unterbrochene Handelsaustausch treffen die ukrainische Volkswirtschaft hart. Nationalbankchefin Waleria Gontarewa schätzt die Verluste ihres Landes jetzt auf stattliche 1,1 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Wörtlich sagte Frau Gontarewa in einer Sitzung des parlamentarischen Fachausschusses: „Leider gehen wir von der ausgeglichenen Bilanz des vergangenen Jahres zu einer unausgeglichenen in diesem Jahr über.“ Und: „Ein noch tieferes Fallen der Rohstoffpreise kann zu einem noch größeren Defizit der Zahlungsbilanz führen, als wir jetzt voraussagen.“ Die Rechnung der Kiewer Nationalbank prognostiziert eine Zunahme des Leistungsbilanzdefizits von 0,2 Milliarden im Jahr 2015 bis auf 2,5 Milliarden Dollar im Jahr 2016. Das entspricht drei Prozent des BIP der Ukraine.

Nach Aussage der Nationalbankchefin bekommt die nationale Währung derzeit doppelt Druck: zum einen infolge der Verschlechterung der Zahlungsbilanz vor dem Hintergrund der fallenden Ölpreise und zum anderen durch die Abwertung der Währungen bei Kiews wichtigsten Handelspartnern. Dies mache „die Konkurrenzvorteile der ukrainischen Hrywnja“ hinfällig, so Frau Gontarewa. (mü)

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