EU-Ratspräsident Tusk zur Zuwanderungskrise: „Kollaps des Schengenraums“ droht

21. Januar 2016
EU-Ratspräsident Tusk zur Zuwanderungskrise: „Kollaps des Schengenraums“ droht
International
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Foto: Symbolbild

Straßburg. In der anhaltenden Zuwanderungskrise wird der Ton schriller. EU-Ratspräsident Donald Tusk gibt der EU jetzt nur noch zwei Monate für eine Lösung. Der EU-Gipfel Mitte März sei die letzte Möglichkeit für eine europäische Lösung, sagte Tusk am Dienstag vor dem EU-Parlament in Straßburg. „Gelingt das nicht, stehen wir vor einem Kollaps des Schengenraums”, und die EU als politisches Projekt drohe zu scheitern. In seinem Appell bezeichnete Tusk den Erhalt der EU als seine wichtigste Aufgabe in diesem Jahr.

In Italien und Griechenland soll es nun laut EU-Angaben bereits in vier Wochen sogenannte „Hotspots“ zur Registrierung von „Flüchtlingen“ geben. „Wir haben nicht mehr als vier Wochen Zeit, um an den Grenzen Ergebnisse zu erzielen”, ließ EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos die „Süddeutsche Zeitung” wissen.

In diesen „Hotspots“ sollen künftig alle ankommenden „Flüchtlinge“ umgehend registriert werden, um sie anschließend innerhalb der Europäischen Union zu verteilen. Dazu gehört auch die Abnahme von Fingerabdrücken und der Abgleich der Daten mit einer EU-Sicherheitsdatei.

Die Innenminister der Visegrád-Länder Polen, Tschechische Republik, Ungarn und Slowakei sprechen sich in diesem Zusammenhang für eine härtere Gangart an den EU-Außengrenzen aus. Die geplanten „Hotspots“ müßten wie „Internierungseinrichtungen” funktionieren, forderte der tschechische Innenminister Milan Chovanec in Prag. „Also als Einrichtungen, welche die Bewegungsfreiheit der Flüchtlinge einschränken, bis sie überprüft worden sind”. Der slowakische Innenminister Robert Kalinák forderte darüber hinaus einen stärkeren Schutz der EU-Außengrenzen sowie eine „gute, schnelle und effektive Rückführungspolitik”. Gemeinsam lehnen die mitteleuropäischen Länder einen dauerhaften Mechanismus zur Umverteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten ab. (mü)

2 Kommentare

  1. olli sagt:

    Seiten wie diese hier werden ab 2017 wohl auch nicht mehr so ohne weiteres erreichbar sein. Vielleicht sollte man die IP des zuerst.de Servers aufschreiben, wenn am DNS herumgefummelt wird wie letztlich bei Psiram.

  2. olli sagt:

    Ich persönlich rechne mit bis zu weiteren 6 Mio. „Flüchtlingen“ alleine in Deutschland.

    Schulen, Kasernen, Privatwohnungen, Messehallen – alles wird requiriert werden.

    Bei Widerstandshandlungen der autochthonen Bevölkerung ist ein Einsatz von Militär oder bei Weigerung der Bundeswehr der EUGENDFOR / EUROGENDFOR nicht unwahrscheinlich.

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